Grünkohl als Bioindikator für Luftschadstoffe

Richtlinie VDI 3957 Blatt 3 (Entwurf): Biologische Messverfahren zur Ermittlung und Beurteilung der Wirkungen von Luftverunreinigungen auf Pflanzen (Bioindikation); Verfahren der standardisierten Exposition von Grünkohl

01.10.2007

Für die Bioindikation von Luftverunreinigungen eignen sich besonders Grünkohlpflanzen. Die Blatteigenschaften begünstigen eine immissionsbedingte Akkumulation von organischen Luftverunreinigungen (PAH, PCB und PCDD/F). Grünkohl als Nahrungspflanze liefert zudem direkte Informationen über die Belastung der Bevölkerung. Der vorliegende Richtlinienentwurf gehört zu einer Richtlinienserie, die der Rahmenrichtlinie VDI 3957 Blatt 1 folgt und stellt eine gründliche Überarbeitung der bereits bestehenden Richtlinie zur Bioindikation mit Grünkohl dar.

VDI Verein Deutscher Ingenieure

Emittentenüberwachung mit einem Bioindikator

Luftverunreinigungen üben Reize auf die Umwelt aus, die zu unterschiedlichsten Wirkungen in den betroffenen Schutzobjekten führen. Die Bioindikation derartiger Belastungen mit Hilfe Höherer Pflanzen ist hierbei ein wichtiges und etabliertes Instrument des Wirkungsnachweises. Messungen an Pflanzen dokumentieren die zeitliche Struktur einer Belastung und weisen auf die Notwendigkeit von Immissionsschutzmaßnahmen hin. Sie vermitteln zudem Informationen über den Eintrag unerwünschter Stoffe in Lebens- und Futtermittel und liefern somit Hinweise auf die Belastung von Mensch und Tier.

Die Richtlinie legt die Versuchsbedingungen für am Untersuchungsort standardisiert exponierte Grünkohlpflanzen fest. In einer folgenden Richtlinie werden die Versuchsbedingungen für am Messort im Boden angebauten Grünkohl behandelt, der für den Verzehr zubereitet werden soll (VDI 3957 Blatt 4).

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