WACKER und TU München eröffnen Institut für Siliciumchemie im Forschungszentrum Garching

07.07.2008

Am Mittwochabend eröffneten der Münchner Chemiekonzern WACKER und die Technische Universität München in Garching bei München offiziell das Institut für Siliciumchemie am WACKER-Lehrstuhl für Makro-molekulare Chemie. Der 500 Quadratmeter große Labortrakt bietet optimale Arbeitsbedingungen für die interdisziplinäre Erforschung makromolekularer siliciumorganischer Verbindungen. Der Münchner Chemiekonzern fördert den WACKER-Lehrstuhl und das Siliciuminstitut mit rund sechs Millionen Euro.

Bereits Ende 2006 hatten der Chemiekonzern und die TU München vereinbart, den Stiftungslehrstuhl für Makromolekulare Chemie und das Siliciuminstitut zur Erforschung und Erschließung neuer Arbeits- und Anwendungsfelder auf dem Gebiet der siliciumorganischen Che-mie einzurichten. Im Sommer 2007 wurden die Lehrstuhl-Insignien an den Ordinarius des WACKER-Lehrstuhls, Prof. Dr. Bernhard Rieger, offiziell übergeben. "Die heutige Eröffnung am Chemiedepartment der TU München ist ein historisches Ereignis für die Siliciumforschung", sagte der Präsident der TU München Prof. Dr. Wolfgang Herrmann anlässlich einer Feierstunde im Forschungszentrum Garching. "Viele deutsche Unternehmen erzielen ihre Umsätze überwiegend auf ausländischen Märkten. Wir wollen aber nicht, dass die Forschung den Absatzmärkten folgt. Mit diesem neuen Institut hat die Silicium-forschung in Deutschland ein wichtiges und zukunftsträchtiges Stand-bein," sagte Herrmann.

Mit seinen hochmodernen Labors bietet das 500 Quadratmeter große Institut optimale Arbeitsbedingungen für die Forschungsarbeit. In Kürze ist außerdem die Anschaffung eines hochauflösenden Raster-Transmissionen-Elektronenmikroskops (STEM) vorgesehen. Das Instrument erlaubt den Blick in die Tiefenstruktur von Materialien und ermöglicht damit die Charakterisierung unterschiedlichster Werk-stoffe. "Hier in Garching arbeiten hochbegabte Forscher aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen an einem Institut zusammen. Das ist wegweisend", betonte Prof. Dr. Rieger bei der Eröffnung. "Das Institut ist mehr als die Summe seiner Teile, denn es bietet ein Forum für einen interdisziplinären Austausch und damit die Möglichkeit neue Ideen und Arbeitsfelder zu entwickeln."

Dr. Rudolf Staudigl, Vorsitzender des Vorstands der Wacker Chemie AG, unterstrich den hohen Stellenwert des Instituts für die For-schungsarbeit des Chemiekonzerns. "Gerade die makromolekulare Siliciumchemie mit ihren vielen Facetten und noch ungeklärten Fragen ist ein vielversprechendes Forschungsgebiet zur Erschlie-ßung neuer Arbeitsgebiete und Anwendungsfelder. Hier bedarf es konzentrierter Forschungsanstrengungen im Verbund mit einer Spitzenuniversität wie der Technischen Universität München", sagte Staudigl. Das neue Institut sei ein wichtiger Meilenstein, um die führende Position von WACKER in der Siliciumchemie weiter zu stärken, so Staudigl weiter. "Silicium- und Siliconchemie stehen für etwa 80 Prozent unseres Umsatzes und sind deshalb für uns von enormer wirtschaftlicher Bedeutung. Das neue Siliciuminstitut wird helfen, unsere Technologieführerschaft auf diesem Gebiet weiter auszubauen."

Institut für Siliciumchemie

Das Institut für Siliciumchemie der Technischen Universität München wurde im Juli 2007 gegründet. Es wird von Prof. Dr. Bernhard Rieger geleitet, einem der weltweit profiliertesten Experten für makromole-kulare Chemie. WACKER übernimmt für einen Zeitraum von min-destens sechs Jahren die Finanzierung des Instituts, der WACKER-Lehrstuhl wird anteilig gefördert. Insgesamt stellt der Chemiekonzern hierfür sechs Millionen Euro zur Verfügung. Die Stiftungsmittel werden für Forschungsprojekte und Stipendien sowie für forschungs- und projektbezogene Anschaffungen eingesetzt. Im Institut werden unter anderem Stipendien für etwa 50 Doktoranden finanziert. Forschungsschwerpunkte des Instituts sind organofunktionelle Siliciumverbindungen und Silicone mit ihren teilweise noch ungeklärten Struktur-Wirkungs-Beziehungen. Gefördert werden vor allem interdisziplinäre Forschungsprojekte an den Grenzflächen zur Physik, zur Biotechnologie und zu den Materialwissenschaften. Das Institut besitzt einen Lenkungsausschuss, dem Wissenschaftler der Partnerinstitutionen WACKER und TU München angehören.

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