Biotechnologisch hergestelltes chirurgisches Nahtmaterial zur Vermarktung freigegeben
Jede Operation hinterlässt Narben. Mitunter kommt es dabei zu besonders unschöner Narbenbildung. Ein Ansatzpunkt der Medizin, dem vorzubeugen, ist die Verwendung von Nahtmaterial, das im Körper ohne schädliche Abbauprodukte vollständig resorbiert wird.
In fünfjähriger Forschungsarbeit entwickelte eine Arbeitsgruppe um Dr. Martin Roth und Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Menzel im Biotechnikum des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI) - ein biotechnologisches Verfahren zur Herstellung des Biokunststoffes Poly-4-hydroxybutyrat. Der Biopolyester wird von dem amerikanischen Unternehmen Tepha Inc., Cambridge, Massachusetts zu einem sehr flexiblen und äußerst reißfesten chirurgischen Nahtmaterial verarbeitet. Der Faden löst sich im menschlichen Gewebe in körpereigene Substanzen auf und wird vollständig abgebaut. Fäden ziehen ist also nicht mehr erforderlich. Damit steht eine sehr gewebefreundliche Alternative zu bisher verfügbaren, mit chemisch-synthetischen Verfahren hergestellten Materialien zur Verfügung.
Nach der Zulassung des neuen Produkts mit dem Handelsnamen TephaFLEX® durch die zuständige Behörde (FDA) in den USA kommt erstmals ein mit biotechnologischen Methoden hergestelltes Nahtmaterial auf den Markt.
Das HKI setzt seine intensive Zusammenarbeit mit den amerikanischen Partnern fort, um ähnliche Biokunststoffe mit maßgeschneiderten Eigenschaften für weitere medizinische Anwendungen zu entwickeln.
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