Studie: Patente werden für Unternehmen immer wichtiger
Für deutsche Unternehmen werden Patente im internationalen Wettbewerb immer wichtiger. Nach einer am Mittwoch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlichten Studie sichert die Wirtschaft ihre Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung deutlich stärker durch Patente ab. Im vergangenen Jahrzehnt nahm die Patentintensität - also das Verhältnis von Patentanmeldungen zu Ausgaben in Forschung und Entwicklung - allein im verarbeitenden Gewerbe um mehr als 70 Prozent zu. So stieg für jede 500.000 Euro Investition in Forschung und Entwicklung die Zahl der Patente von 0,24 (1990) auf 0,42 (1999). Für die Studie schrieb das Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung über 1.500 Unternehmen mit einer Mindestzahl von Patenten an, mehr als 500 nahmen an der Umfrage teil. Die vom BMBF initiierte Verwertungsoffensive greift diesen Trend erfolgreich auf. Forschungsergebnisse der Hochschulen sollen damit schneller und erfolgreich auf den Markt gebracht werden. Nach Angaben des Ministeriums stieg die Zahl der durch die 20 Patent- und Verwertungsagenturen angemeldeten Patente im 2. Halbjahr 2003 im Vergleich mit dem 2.Halbjahr 2002 um 17 Prozent auf insgesamt 528 an. Für die zweite Phase der Verwertungsoffensive stehen bis 2006 rund 28 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Autoren der Fraunhofer-Studie begründen den generellen Trend zum Patent mit einem verschärften weltweiten Wettbewerb. Viele Unternehmen schützten ihre Erfindungen, um sich einen strategischen Vorteil zu verschaffen. Dabei spielten Auslandspatente eine stärkere Rolle: Habe Anfang der neunziger Jahre rund die Hälfte der Unternehmen im Ausland Patente angemeldet, seien es heute schon 60 Prozent. Treiber der Entwicklung seien Großunternehmen mit ausdifferenzierten internen Patenabteilungen. Für kleine Unternehmen seien die geschützten Ergebnisse der eigenen Forschung wichtige Trümpfe in Verhandlungen mit Kapitalgebern und bei Kooperationen mit Partnern.
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