Deutschland mit großen Zuwächsen bei Patentanmeldungen

Europäisches Patentamt Jahresbericht 2018

13.03.2019 - Deutschland

Deutschland ist bei Patentanmeldungen aus Europa Spitzenreiter und zugleich Wachstumstreiber. Das zeigt der Jahresbericht 2018 des Europäischen Patentamts (EPA). Insgesamt stiegen die Patentanmeldungen um 4,6% auf einen neuen Höchstwert von 174.317.

Zunahme der europäischen Patentanmeldungen

Deutschland zeichnete maßgeblich für den stärksten Zuwachs aus den 38 EPO-Mitgliedstaaten seit 2010 (+3,8%) verantwortlich, dank einem Plus von 1.195 Anmeldungen (+4,7%) auf 26.734 europäische Patentanmeldungen. Damit erzielte die Bundesrepublik zugleich das stärkste Anmeldewachstum seit 2010. Dies ist vor allem auf den Aufwärtstrend im Fahrzeugsektor und in angrenzenden Bereichen wie Sensoren und andere Messgeräte zurückzuführen. Im Bereich Elektrofahrzeuge gab es gar 71% mehr Patentanmeldungen. Daneben verzeichneten auch die Anmeldungen in der Computertechnik (mit einem Schwerpunkt im Bereich Digitale Datenübertragung) und der Biotechnologie eine starke Zunahme aus Deutschland. Im Unternehmensranking der Top-Patentanmelder steht Siemens nach 2011 wieder an Platz 1, gefolgt von Huawei und Samsung.

Im Vergleich der europäischen Technologieregionen steht Bayern mit fast doppeltem Anmeldewachstum (+8,8%) gegenüber 2017 das dritte Jahr in Folge an erster Stelle, bei den patentaktivsten Bundesländern hält es bereits seit 2015 die Führungsposition inne.

Europäer im eigenen Markt gut positioniert

Mit einem Anteil von 47% aller europäischen Patentanmeldungen waren die europäischen Unternehmen 2018 in ihrem Heimatmarkt erneut stark vertreten. Das anmeldestärkste Land beim EPA war wie im Jahr 2017 die USA, gefolgt von Deutschland, Japan, Frankreich sowie China. Mit der Ausnahme Frankreichs (-2.8%) und Finnlands (-3.8%) verzeichneten alle Top 20 der Anmeldeländer beim EPA ein Wachstum (Abb.: Top 50 Länder für Anmeldungen).

Europa als Wachstumstreiber – Zuwachs aus China und USA langsamer

Laut Jahresbericht 2018 ist das positive Gesamtergebnis auf einen Anstieg der Patentanmeldungen in allen wichtigen Industrieregionen – darunter die fünf größten Anmelderegionen Europa, die USA, Japan, China und Südkorea – zurückzuführen (Abb.: Ursprung der Patentanmeldungen).

Während allerdings die 38 EPO-Mitgliedstaaten ihren Zuwachs im Vergleich zu 2017 weiter steigerten, hatten neben China auch die USA ihre Zuwachsraten mehr als halbiert. Infolgedessen lag Deutschland, gemessen an den absoluten Anmeldezuwächsen, gleichauf mit den USA.

Europäische Patentanmeldungen aus China legten zwar um 8,8% zu, dies war jedoch die niedrigste Rate seit fünf Jahren. Dafür ist hauptsächlich ein langsameres Wachstum in einigen der patentintensiven Technologiefelder des Landes verantwortlich, wie Computertechnik, Elektrische Maschinen, Geräte und Energie sowie Audiovisuelle Technologie.

Die meisten europäischen Länder, die USA und Japan weisen ein breit abgestütztes Patentportfolio auf. China und Südkorea dagegen wachsen besonders stark in ihren Spezialgebieten der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT).

Medizintechnik Spitzenfeld Europaweit – Bereich Life Sciences wächst schnell

Die Medizintechnik bleibt auch 2018 das Technologiefeld mit der größten Anzahl Patentanmeldungen beim EPA (+5%), gefolgt von der Digitalen Kommunikation und der Computertechnologie. Mit einem kombinierten Wachstum von 13% in den Sektoren Arzneimittel und Biotechnologie legte der Bereich Life Sciences innerhalb der Top10-Gruppe der technischen Gebiete am stärksten zu (Abb.: Anmeldestärkste technische Gebiete 2018).

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