Cloud-basierte Plattform zur Analyse von Kryo-EM Daten sichert sich Pre-Seed-Investment

Niederländisches Biotech-Start-up will Entwicklung neuer Wirkstoffe beschleunigen

04.03.2024
CryoCloud

Die Cloud-basierte Plattform zur Analyse von Kryo-EM Daten ermöglicht die schnelle und skalierbare Bestimmung von 3D-Proteinstrukturen für die Arzneimittelforschung. 3D Struktur des Sars CoV2 Spikeproteins (links) in Verbindung mit einem therapeutischen Antikörper (rechts, cyan) mittels Kryo-EM.

CryoCloud, ein Biotech-Start-up mit Sitz in Utrecht in den Niederlanden, hat kürzlich eine Finanzierungsrunde in Höhe von 500.000 Euro abgeschlossen. Das Unternehmen hat damit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Optimierung der Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM) erreicht. CryoCloud wurde 2021 von dem Münchner Robert Englmeier sowie Ilja Gubins und Boy Persoon gegründet. Das Unternehmen hat eine Cloud-basierte Datenanalyseplattform entwickelt, die die Zugänglichkeit und Effizienz der Kryo-EM in der Arzneimittelentwicklung und -forschung verbessern soll. Die Plattform wurde nach einer Konzeptphase und verschiedenen Accelerator-Programmen erfolgreich auf den Markt gebracht.

Die Finanzierungsrunde wurde von Nina Capital angeführt – mit maßgeblicher Unterstützung vom Utrecht Health Seed Fund sowie der ROM Utrecht Region. Dies unterstreicht das Vertrauen in das Potenzial von CryoCloud, die traditionelle Kryo-EM-Landschaft zu verändern. Die Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM) ist eine mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Technik zur Bestimmung der 3D-Struktur von Proteinen und wird zunehmend für die strukturbasierte Arzneimittelentwicklung eingesetzt. Im Gegensatz zu KI-Tools wie AlphaFold von Google DeepMind welche Strukturen vorhersagt, können Wissenschaftler mit Kryo-EM experimentell Proteinstrukturen bestimmen und relevante Proteine in ihrem nativen oder arzneimittelgebundenen Zustand visualisieren.

Die Plattform von CryoCloud begegnet den entscheidenden Herausforderungen, mit denen Wissenschaftler konfrontiert sind – einschließlich der hohen Kosten, Komplexität und Ineffizienzen, die mit der herkömmlichen Kryo-EM-Recheninfrastruktur verbunden sind. CryoCloud stellt skalierbaren Cloud-Speicher und leistungsstarke Datenanalyse über eine benutzerfreundliche Web-App bereit. Dadurch werden modernste Forschungs-Tools für Wissenschaftler weltweit zugänglicher gemacht und der Bedarf an umfangreicher Infrastruktur und Spezialwissen reduziert.

Robert Englmeier, CEO von CryoCloud, unterstreicht die Bedeutung von Innovationen in diesem Bereich: „Die Landschaft und der Durchsatz der Kryo-EM haben sich in den letzten sechs Jahren erheblich weiterentwickelt. Doch die Art und Weise, wie die Daten analysiert werden, ist gleich geblieben. Das führt zu Engpässen und schafft Zugangsbarrieren. Unsere Mission ist es, die Kryo-EM zugänglicher zu machen und den Forschungsprozess zu beschleunigen. Dies ist mit unserer Plattform nun möglich."

Diese jüngste Investition unterstreicht das Vertrauen in das Potenzial von CryoCloud, den Status quo zu verändern. Marta-Gaia Zanchi, Gründerin und geschäftsführende Gesellschafterin bei Nina Capital, betont: „Der innovative Ansatz von CryoCloud zur Nutzung der Cloud-Technologie in der Kryo-EM ist nicht nur ein großer Schritt für die Strukturbiologie, sondern auch ein Beweis für die transformative Kraft digitaler Lösungen in den Biowissenschaften.“

Die Finanzierung wird wesentlich zur Weiterentwicklung der CryoCloud-Plattform beitragen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Erweiterung der Datenanalysefunktionen sowie der Integration von KI, um die Verarbeitung von Kryo-EM-Daten zu optimieren. Dies entspricht dem allgemeinen Branchentrend zur Digitalisierung und Automatisierung in den Biowissenschaften, der eine Steigerung der Forschungseffizienz und eine Verkürzung der Durchlaufzeiten bei kritischen Projekten verspricht.

Irene van de Poll, Investmentmanagerin bei ROM Utrecht zu den Fortschritten des Unternehmens: „Das Team von CryoCloud hat es geschafft, seine Cloud-basierte Plattform in kurzer Zeit aufzubauen und global Interesse zu wecken. Ihre Technologie kann einen enormen Einfluss auf die Entwicklungsgeschwindigkeit im Bereich der Biowissenschaften haben.

„Wir freuen uns, in die Lösungen von CryoCloud zu investieren, um den komplexen und kostspieligen Prozess der Kryo-EM-Analyse für die Forscher zugänglicher zu machen", sagt Timo Koopmans, Investment Manager beim Utrecht Health Seed Fund. „Ihre Plattform hat das Potenzial, die Nutzung von Kryo-EM in den Biowissenschaften erheblich zu fördern."

CryoCloud bereitet sich auf seine nächste Wachstumsphase vor. Das Unternehmen ist bereit, weitere Investitionen anzuziehen und Partnerschaften mit führenden Unternehmen sowie wichtigen Meinungsführern in diesem Bereich einzugehen. Die Vision des Start-ups, die Analyse von Kryo-EM-Daten zu vereinfachen und zu beschleunigen, deckt sich mit der Entwicklung der gesamten Branche hin zu stärker integrierten, effizienten und automatisierten Forschungsmethoden. Dies verspricht eine bessere Zukunft für wissenschaftliche Entdeckungen und Innovationen

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