ZEISS startet erfolgreich ins Geschäftsjahr

ZEISS Gruppe durch breites Portfolio und globale Aufstellung erfolgreich durch Pandemie manövriert

21.05.2021 - Deutschland

Die ZEISS Gruppe schloss die ersten sechs Monate des Geschäftsjahrs 2020/21 (Bilanzstichtag: 31. März 2021) erfolgreich ab: Der Umsatz stieg um 6 Prozent (währungsbereinigt um 9 Prozent) auf 3,406 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,213 Mrd. Euro). Davon entfielen rund 90 % auf Märkte außerhalb von Deutschland. Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) übertraf mit 591 Millionen Euro (Vorjahr: 455 Mio. Euro) deutlich das Vorjahresniveau. Die EBIT-Marge erreichte 17 %. Der Auftragseingang lag bei 4,200 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,601 Mrd. Euro).

Photo: ZEISS

ZEISS Konzernzentrale in Oberkochen

„Wir haben uns dank des breiten Portfolios, der globalen Aufstellung und auch durch den hohen Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut durch die COVID-19-Pandemie manövriert“, sagte Dr. Karl Lamprecht, Vorstandsvorsitzender von ZEISS. „So konnten wir erfolgreich in das erste Halbjahr des neuen Geschäftsjahrs starten. Unsere globale Investitionsstrategie und die hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung über viele Jahre hinweg zahlen sich aus. Diese Investitionen werden wir auch konsequent fortsetzen.“

Die Geschäfte der vier ZEISS Sparten haben sich im vergangenen Halbjahr grundsätzlich gut entwickelt.

Das Wachstum im Halbleitermarkt hält an. Die Sparte Semiconductor Manufacturing Technology konnte im aktuellen Geschäftsjahr das hohe Umsatzniveau gegenüber dem überproportional starken Vergleichszeitraum im Vorjahr ausbauen. Aufgrund der hohen Nachfrage nach innovativen Extreme Ultra Violet (EUV)-Lithographiesystemen und auch nach Deep Ultra Violet (DUV)-Lithographiesystemen blickt ZEISS positiv in das zweite Halbjahr. Globale Trends wie 5G, Künstliche Intelligenz, Internet of Things und High-Performance-Computing-Lösungen sind die großen Treiber hinter der starken Nachfrage.

Die Sparte Industrial Quality & Research entwickelte sich im ersten Halbjahr stabil: Das Geschäft mit industrieller Messtechnik erholt sich langsam von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Herausfordernd bleibt der generelle Struktur- und Technologiewandel insbesondere in der Automobilindustrie. Das Geschäft mit Mikroskopielösungen ist währungsbereinigt zweistellig gewachsen. Wachstumschancen für beide Geschäftsfelder der Sparte bietet das Thema Elektromobilität: Mikroskopie- und Qualitätssicherungslösungen werden in der Batterieforschung sowie in der Qualitätssicherung in der Batterieherstellung eingesetzt.

Die Sparte Medical Technology konnte im ersten Halbjahr zu deutlichem Umsatzwachstum zurückkehren. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie lassen allmählich nach, so dass die Sparte ihr Wachstumstempo in Summe wieder auf das Niveau von vor der Pandemie steigern kann. Dabei liefern wiederkehrende Umsätze aus Verbrauchsmaterialien, Implantaten und Serviceleistungen wesentliche Wachstumsbeiträge. Gleichzeitig bleiben die Vertriebs- und Marketingkosten vor dem Hintergrund noch bestehender Beschränkungen aufgrund der Pandemie vergleichsweise niedrig.

Die Sparte Consumer Markets konnte sich deutlich von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie erholen, das erste Halbjahr mit einem sehr guten Umsatz abschließen und dabei auch Marktanteile hinzugewinnen. Trotz weiterer regionaler Lockdown-Einschränkungen im Brillenglasmarkt ist der Ausblick für die zweite Geschäftsjahreshälfte verhalten optimistisch. Die Rahmenbedingungen für Logistik und Lieferfähigkeit bleiben aufgrund der Pandemie herausfordernd.

Kennzahlen

Der Free Cashflow belief sich auf 609 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019/20: 180 Mio. Euro). Das Eigenkapital des Konzerns stieg im Vergleich zum Geschäftsjahresabschluss 2019/20 um 13 Prozent auf 4.840 Millionen Euro (30. September 2020: 4.287 Mio. Euro).

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen im ersten Halbjahr 2020/21 mit 425 Millionen Euro rund 12 Prozent des Umsatzes (1. Halbjahr 2019/20: 398 Mio. Euro).
Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich im Berichtszeitraum auf 264 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019/20: 215 Mio. Euro). Dem gegenüber standen Abschreibungen in Höhe von 127 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019/20: 123 Mio. Euro).

Die Nettoliquidität lag zum Stichtag 31. März 2021 bei 1.829 Millionen Euro.

In den Regionen Americas und APAC konnte währungsbereinigt bereits wieder ein deutliches Umsatzwachstum generiert werden. Auch in der Region EMEA war ein leichtes Wachstum erkennbar.

„Das Wachstum der ZEISS Gruppe beruht auch auf vorausschauenden Kursentscheidungen und einem langen Atem“, so Dr. Christian Müller, Finanzvorstand der Carl Zeiss AG. „Unsere hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung zahlen sich nicht immer sofort aus, doch mit langem Atem und innovativen Ideen können wir den Markt gestalten. Die Investitionsstrategie, also Investitionen in Technologie, Infrastruktur und unsere gezielte Präsenz in internationale Hochtechnologiezentren, umfasst auch das in diesem Jahr eröffnete ZEISS Innovation Center in Dublin, Kalifornien. Hier können wir die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft stärken und neue Marktchancen im digitalen Umfeld erschließen.“

Dabei ist sich ZEISS seiner Verantwortung auch im Bereich Nachhaltigkeit bewusst. „Unser Ziel ist es, nachhaltiges Handeln in der gesamten Organisation zu verankern, messbar zu machen und weiterzuentwickeln“, erklärt Müller. „Bis 2025 soll ZEISS CO2-neutral in den eigenen Tätigkeiten weltweit werden. Dies ergänzt das bereits gesetzte Ziel, bis 2022 den Energiebezug auf Grünstrom umzustellen.“

Zu den erfolgreich abgeschlossenen Kooperationen und Akquisitionen des ersten Geschäftshalbjahrs zählt die im Dezember bekannt gegebene Partnerschaft mit dem globalen Technologie-Unternehmen vivo im Bereich Mobile Imaging. Im Rahmen der strategischen Kooperation arbeiten die beiden Unternehmen unter anderem an Bildgebungssystemen für die vivo Smartphones. Um sein Angebot im Bereich Mikroskopie mit innovativen 3-D- und Big-Data-Softwarelösungen zu erweitern, hat ZEISS im Dezember die Mehrheit an der arivis AG erworben. So stärkt das Unternehmen seine Softwarekompetenz und Marktposition im Bereich 3-D-Visualisierung und Analyse-Technologie.

Zum Ende des ersten Halbjahrs (31. März 2021) beschäftigte ZEISS in seinen Unternehmenseinheiten weltweit 34.434 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Anzahl der Mitarbeitenden stieg damit im Vergleich zum 31. März 2020 um mehr als 8 %. Das spiegelt auch den Wachstumspfad der Sparten wider. In der ersten Geschäftsjahreshälfte stellte beispielsweise die Sparte Semiconductor Manufacturing Technology über 450 neue Mitarbeitende ein. Mit weiteren 300 neuen Stellen soll der Aufbau der Sparte auch im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden.

Ausblick

Die Weltwirtschaft hat weiterhin, aufgrund der COVID-19-Pandemie, globale Herausforderungen zu bewältigen. Aktuelle Wirtschaftstrends zeigen aber wieder positive Vorzeichen. Für das Geschäftsjahr 2020/21 geht ZEISS daher von einem steigenden Umsatz aus. „Durch die Auswirkungen der globalen Pandemie bleiben natürlich Unsicherheiten, dennoch sind wir für die zweite Geschäftsjahreshälfte optimistisch“, so Lamprecht.

Für ZEISS ist das Jahr 2021 auch ein besonderes Jahr, denn im November 1846, also vor 175 Jahren, hat Carl Zeiss das Unternehmen in Jena gegründet.

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