Geringes FuE-Engagement der Unternehmen gefährdet wissensbasierte Wirtschaft in Europa

14.06.2007

Die Europäische Kommission stellt eine neue Veröffentlichung zu Europas Position in Forschung und Innovation vor. Die "Key figures 2007 on Science, Technology and Innovation" (Schlüsselzahlen 2007 zu Wissenschaft, Technologie und Innovation) zeigen dass die FuE-Intensität (Ausgaben für Forschung und Entwicklung als Prozentanteil des BIP) in Europa seit Mitte der neunziger Jahre unverändert geblieben ist, während wichtige Wettbewerber wie Japan, China oder Südkorea ihr Engagement im Bereich FuE deutlich verstärkt und damit zur Entstehung einer Welt beigetragen haben, in der das Wissen gleichmäßiger verteilt ist als jemals zuvor. Auch ist das Investitionsdefizit im Bereich FuE gegenüber den Vereinigten Staaten in den vergangenen Jahren konstant geblieben. Nach wie vor beunruhigend ist insbesondere der geringe Umfang der FuE-Aktivitäten der Unternehmen in der EU. Hauptgrund hierfür sind, wie die "Schlüsselzahlen 2007" zeigen, die Unterschiede in der industriellen Struktur der EU im Vergleich zu Ländern wie den Vereinigten Staaten. So ist der Hightech-Industrie-Sektor, in dem die FuE-Ausgaben in der Regel wesentlich höher sind, in der EU geringer entwickelt als in den USA. Die in Europa seit 2005 im Kontext der überarbeiteten Lissabon-Strategie beschlossenen neuen Maßnahmen müssen umgesetzt werden, wenn Europa die Herausforderung meistern will.

"Wissen ist eine Schlüsselkomponente der Wettbewerbsfähigkeit", erklärte der für Wissenschaft und Forschung zuständige EU-Kommissar Janez Potonik. "Wenn unsere Unternehmen sich künftig im vorderen Feld behaupten wollen, müssen sie jetzt in Wissen investieren. Und die Regierungen müssen geeignete Maßnahmen treffen, um sie dabei zu unterstützen."

Seit Veröffentlichung der letzten "Schlüsselzahlen" im Jahr 2005 hat die Politik neue Initiativen sowohl auf EU-Ebene als auch auf der Ebene der Mitgliedstaaten gestartet, um das Projekt "Europa des Wissens" weiter voranzubringen. So wurde das inzwischen angelaufene ambitionierte Siebte Rahmenprogramm (RP7) verabschiedet - mit einer deutlich höheren Mittelausstattung als sein Vorgänger, das RP6. Im Rahmen der erneuerten Lissabon-Strategie sind die Mitgliedstaaten neue, weitreichende Verpflichtungen eingegangen, indem sie Zielvorgaben für die künftige FuE-Intensität gemacht haben. Und mit dem kürzlich veröffentlichten Grünbuch zum Europäischen Forschungsraum (EFR) wurde eine breite Debatte über die künftigen Orientierungen für den EFR in Gang gesetzt.

Die "Schlüsselzahlen 2007" präsentieren Daten und Statistiken über Wissenschaft, Technologie und Innovation bis zum Jahr 2005.

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