Chemie wird 2007 langsamer wachsen

Daten und Fakten des VCI zur konjunkturellen Lage der Branche im 4. Quartal 2006

14.02.2007

Nach zwei guten Jahren stellen sich die meisten Chemieunternehmen in Deutschland für 2007 auf eine langsamere Gangart ein. Darauf weist der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in seinem aktuellen Bericht zur konjunkturellen Lage der Branche hin. VCI-Präsident Werner Wenning kommentierte die Entwicklung: "Die deutschen Chemieunternehmen beurteilen die aktuelle Geschäftslage derzeit insgesamt positiv. Allerdings gehen die meisten Unternehmen unserer Branche davon aus, dass sich das wirtschaftliche Wachstum nicht im bisherigen Tempo fortsetzt." Eine Abkühlung der Konjunktur in den USA werde auch in vielen anderen Regionen zu geringeren Wachstumsraten führen. Damit sieht Wenning auch die weltweite Nachfrage nach Chemieprodukten langsamer wachsen als im letzten Jahr. "Das ist aber nicht das Szenario für eine Rezession, sondern für Wachstumsraten, die unter denen der vergangenen beiden Jahre liegen", stellte der VCI-Präsident klar.

Der Chemie-Konjunkturzyklus hat seinen Höhepunkt offenbar im dritten Quartal 2006 erreicht. Seitdem gehen die Zuwachsraten zurück. Viele Anzeichen sprechen dafür, so der VCI, dass die Weltwirtschaft in nächster Zeit langsamer wachsen wird. In Deutschland zeigen die Steuer- und Abgabenerhöhungen erste Wirkungen. Für das Gesamtjahr 2007erwartet der Chemieverband ein Wachstum der Produktion der chemischen Industrie in Deutschland von 2 Prozent. Wenn der Preisdruck bei den Rohstoffen dauerhaft nachlässt, geht der VCI von stabilen Erzeugerpreisen aus, die allenfalls um rund 0,5 Prozent ansteigen. Der Umsatz der Branche wird nach der Einschätzung des VCI in diesem Jahr um 2,5 Prozent wachsen.

Die Chemieproduktion verlor im vierten Quartal an Dynamik. Gegenüber dem dritten Quartal 2006 stieg die Produktion nur noch um 1 Prozent. Sie lag damit um 3 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals.

Preissenkungen für Energie und Rohstoffe dämpften den Anstieg der Erzeugerpreise für Chemieprodukte. Die Preise blieben in den letzten Monaten des Jahres 2006 weitgehend stabil. Gegenüber dem dritten Quartal 2006 stiegen sie um 0,7 Prozent.

Der Gesamtumsatz der deutschen Chemieunternehmen erreichte im vierten Quartal 41,8 Milliarden Euro. Eine starke Nachfrage aus dem Ausland, hohe Investitionen im Inland und ein im Vorgriff auf die Mehrwertsteuererhöhung steigender privater Konsum trugen zu dieser Entwicklung nach Analyse des VCI bei.

Die Beschäftigung in der Branche blieb gegenüber dem Vorquartal stabil. Im vierten Quartal 2006 zählten die Chemieunternehmen in Deutschland rund 436.400 Mitarbeiter.

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