Coronakrise: Unternehmen der Analysen-, Bio- und Labortechnik erwarten Umsatzrückgänge

Innovationsförderungen und gestärkter Freihandel nach der Krise nötig

27.04.2020 - Deutschland

Die Coronakrise trifft auch die Unternehmen der Analysen-, Bio- und Labortechnik (ABL). Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrieverbandes SPECTARIS sehen 57 Prozent der befragten Branchenunternehmen eine insgesamt verschlechterte Geschäftslage. 43 Prozent registrierten eine deutlich geringere Produktnachfrage, 35 Prozent sind mit Personalengpässen bedingt durch die Pandemie konfrontiert.

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Symbolbild

Bei einem Hochfahren der Wirtschaft ab August rechnen die Unternehmen für das Gesamtjahr mit Gesamtumsatzeinbußen von 18 Prozent im Vergleich 2020/2019, bei den Exportumsätzen sind es 15 Prozent. Die ABL ist mit einer Ausfuhrquote von zuletzt 55 Prozent im Jahr 2019 besonders exportstark. „Obwohl viele unserer Unternehmen für Tests und Impfstoffentwicklung stark gefordert sind, bleibt die Branche als ganze von den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise keineswegs verschont. Ohne Normalisierung der Nachfrage- und Lieferbeziehungen könnten sich die befürchteten Rückgänge noch verschärfen, und zahlreiche Existenzen wären gefährdet“, betont Mathis Kuchejda, Vorsitzender der Analysen-, Bio und Labortechnik bei SPECTARIS. Die bisherigen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen bewertet die mittelständisch geprägte Branche indes positiv: Dem Kurzarbeitergeld wird eine Relevanz von 43 Prozent beigemessen, den Steuerstundungenen 31 Prozent.

Um die Wettbewerbsfähigkeit nach der Coronakrise zu steigern, sehen die Unternehmen Innovationen als besonders wichtig an: Starke 86 Prozent messen der Förderung von Forschung und Entwicklungen großen Wert bei. Kuchjeda: „Der Innovationshunger der ABL-Branche bedarf nach Bewältigung der Krise einer erhöhten politischen Aufmerksamkeit. Im internationalen Wettbewerb sind Innovationen ein wichtiges Erfolgsrezept.“ Die Erwartungen der ABL an die Politik spiegeln auch ihre internationale Ausrichtung wider: 74 Prozent betrachten einen gestärkten Freihandel als unabdingbar, 62 Prozent die Exportförderung.   

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