BVL veröffentlicht Übersicht für Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln
BVL will Diskussion über Pflanzenschutzmittelrückstände in Obst und Gemüse versachlichen
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat heute in Berlin das Konzept einer Übersicht aller ihm bekannten Rückstandsmengen von Pflanzenschutzmitteln in Obst und Gemüse der Öffentlichkeit vorgestellt. Das BVL macht damit für jede Obst- und Gemüseart transparent, wie sich die Rückstandsgehalte jedes nachgewiesenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffs in der Zusammenschau aller Proben verteilen. Diese Auswertung ermöglicht es sowohl Wirtschafts- und Verbraucherverbänden als auch Handelsunternehmen eine Einordnung der von ihnen gemessenen Rückstände im Vergleich zu Anderen vorzunehmen.
Bei einer Auswertung der Daten für das Jahr 2005 wurde festgestellt, dass die Rückstandsgehalte in mehr als neunzig Prozent der Proben unter der Hälfte der gesetzlichen Höchstmengen liegen. Das BVL zieht daraus den Schluss, dass Höchstmengenüberschreitungen in der Regel das Ergebnis einzelner Fehlanwendungen sind. Bei einem ganz überwiegenden Teil der Proben werden die Höchstmengen bei weitem nicht ausgeschöpft. Handel, Erzeuger und Verbraucher sind vielfach noch stark auf die Höchstmengen fixiert. Das BVL will mit der Veröffentlichung der Übersicht einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion über Pflanzenschutzmittelrückstände leisten. "Mit der neuen Übersicht wird transparent, dass vielfach Obst und Gemüse produziert wird, dessen Rückstandsbelastung weit unter den gesetzlichen Höchstmengen liegt", betont Dr. Christian Grugel, Präsident des BVL.
Die Entwicklung der von den Ländern berichteten Rückstandsgehalte der Jahre 2003 bis 2006 ist uneinheitlich. Ein Rückgang der Pflanzenschutzmittelrückstände kann nur in Einzelfällen belegt werden. Das BVL rechnet für die kommenden Jahre jedoch mit sinkenden Rückstandsgehalten durch die Verbesserung des Qualitätsmanagements bei Erzeugern und im Handel. Das BVL will durch die neue Übersicht den Handel in die Lage versetzen, die Wirksamkeit seiner getroffenen Maßnahmen zu überprüfen und kann sein Qualitätsmanagement daran orientieren.
Die Auswertung des BVL der Jahre 2003 bis 2006 basiert auf Daten der Bundesländer, die diese im Rahmen der Lebensmittelüberwachung, des Lebensmittel-Monitorings und des Bundesweiten Überwachungsprogramms erhoben haben.
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