Viele Online-Apotheken verkaufen laut Brandjacking Index von MarkMonitor zweifelhafte Medikamente
"Unsere Daten zeigen, dass starke Marken - wie in diesem Fall von Medikamenten - im Internet schamlos von Kriminellen für bösartige Zwecke missbraucht werden", sagt Irfan Salim, President und Chief Executive Officer von MarkMonitor. "Sich überlebenswichtige Medikamente billig im Internet zu besorgen, kann Leib und Leben gefährden. Gewährleistungsausschlüsse sind keineswegs ausreichend. Die Unternehmen, denen die Marken gehören, müssen dafür sorgen, dass diese auch im Internet geschützt sind."
Der vierteljährliche Brandjacking Index ist ein unabhängiger Bericht von MarkMonitor. Er analysiert, in welchen Branchen Markenmissbrauch besonders häufig ist und welche aktuellen Tricks die Cyberkriminellen einsetzen. Der aktuell vorgestellte Bericht hat den Schwerpunkt auf Medikamentenmarken.
Ausgewählte Ergebnisse sind:
- Von den 3.160 untersuchten Online-Apotheken sind nur vier als "Verified Internet Pharmacy Practice Site (VIPPS)" akkreditiert. VIPPS ist ein internationaler Nachweis für die Rechtmäßigkeit und Vertrauenswürdigkeit des Apothekenangebots.
- Zehn Prozent der Online-Apotheken verlangen kein Rezept auf eigentlich rezeptpflichtige Medikamente.
- Eine ausgewählte Medikamentenmarke kostet bei VIPPS-akkreditierten Online-Apotheken durchschnittlich 10,85 US-Dollar. Bei nicht akkreditierten Seiten kostet das gleiche Medikament durchschnittlich nur 2,72 US-Dollar.
- Online-Apotheken setzen mit den untersuchten sechs Medikamentenmarken jährlich vier Milliarden US-Dollar um.
- Ein Drittel aller Online-Apotheken wird täglich im Durchschnitt von 32.000 Besuchern frequentiert. Sie werden sogar von Alexa gerankt.
- 59 Prozent der 3.160 Online-Apotheken werden in den USA gehostet, gefolgt von England. In Deutschland sitzen 2 Prozent aller Internet-Medikamentenshops.
- Mehr als die Hälfte der Online-Apotheken schützen die Kundendaten nicht. Es gibt keine SSL-Verschlüsselung des Datenverkehrs. 20 Prozent aller E-Mails von und zum Kunden nach Kaufeinwilligung enthalten Links zu unverschlüsselten Kundendaten.
- MarkMonitor untersuchte auch 21 Medikamenten-Zwischenhändler im Internet: Sie bieten die Arzneimittel unverpackt an, was die komplette Versorgungskette der Medikamente unter Verdacht bringt
- gefälschte und damit gefährliche Medikamente lassen sich leicht untermischen. Allein für die evaluierten sechs Medikamentenmarken wurden 75 Millionen einzelne Pillen zum Verkauf angeboten.
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