Kyowa Hakko entwickelt eine neues Herstellungsverfahren für Aminosäure-Dimere

21.09.2004

Kyowa Hakko Kogyo Co., Ltd. (Kyowa Hakko), ein führendes japanisches Pharmazie- und Biotechnologieunternehmen hat ein neuartiges, leistungsfähiges und vielseitiges Verfahren zur Herstellung von Aminosäure-Dimeren (Di-Peptiden) entwickelt. Das Unternehmen plant, im Jahre 2006 die kommerzielle Produktion von Alanyl-Glutamin, einem aus L-Alanin und L-Glutamin bestehenden Di-Peptid nach dem neuen Verfahren aufzunehmen.

Obwohl L-Glutamin in der Ernährung wirksam ist, wurde es bisher als Zusatz von Aufgüssen und in enteralen Nährstoffen wegen seiner geringen Stabilität und schlechten Wasserlöslichkeit nur recht wirkungslos eingesetzt. Alanyl-Glutamin ist sowohl gegen Hitze als auch gegen Säure stabil, ist sehr gut löslich und fungiert im Körper als L-Glutamin Quelle. Der neuentwickelte, kostengünstige Produktionsprozess ermutigt zu einem breiteren Einsatz des hochwertigen Di-Peptids Alanyl-Glutamin. Kyowa Hakko schätzt den Alanyl-Glutamin-Markt in einigen wenigen Jahren auf 100 bis 200 Tonnen und auf mehrere Hundert Tonnen in der näheren Zukunft.

Tomonori Yuji, Geschäftsführer und Präsident des Biochemie-Unternehmens, kommentierte dies: "Als Unternehmen, das die Aminosäure-Fermentation erfunden und als erstes industrialisiert hat, hat Kyowa Hakko die Absicht, mit seinem neuentwickelten Herstellungsverfahren für Di-Peptide eine Spitzenposition einzunehmen. Wir sind davon überzeugt, dass wir eine ganz neue Welt hochwertiger Aminosäuren schaffen und zur Gesundheit und zum Wohlergehen der Menschen überall auf der Welt beitragen können."

Bisher sind chemische und/oder enzymatische Verfahren zur Herstellung von Di-Peptiden eingesetzt worden. Da chemische Veränderungen der Aminosäuren bei der Nutzung als Substrat stattfinden, bzw. diese durch Nebenprodukte kontaminiert werden können, sind die früheren Verfahren problematisch in Bezug auf Qualität, Effizienz, Ausbeute und Umwelt.

Kyowa Hakko hat ein neues Enzym entdeckt, das Aminosäuren direkt verbindet und nutzte dies für die Entwicklung eines effizienten Herstellungsverfahrens von Di-Peptiden ohne chemische Veränderung. Da dieses Enzym mit einer Reihe von Aminosäuren reagiert und dabei verschiedene Di-Peptide entstehen, kann das Verfahren neben Alanyl-Glutamin auch zur Herstellung anderer Di-Peptide genutzt werden.

Die schnelle Verfügbarkeit von Di-Peptiden kann den Einsatz vieler Aminosäuren erweitern , weil die physiko-chemischen Einschränkungen wegfallen und neue, vorteilhafte, Di-Peptid-spezifische Eigenschaften hinzukommen. Es kann also von einem breiteren Anwendungsfeld und Einsatz von Aminosäuren ausgegangen werden. Kyowa Hakko wünscht sich dringend eine Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Unternehmen im In- und Ausland, um die Vorteile von Di-Peptiden auszuforschen, zu erweitern und insbesondere im Heil- und Gesundheitsbereich anwenden zu können.

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