Bei Fleisch, Milch und Honig kaum Überschreitungen von Rückstandshöchstmengen

BVL legt Jahresbericht 2006 zu Rückständen in Lebensmitteln tierischen Ursprungs vor

16.10.2007

Fleisch, Milch und Honig waren im Jahr 2006 in geringem Umfang mit Rückständen aus Tierarzneimitteln und hormonell oder antibakteriell wirksamen Substanzen belastet. Zu diesem Ergebnis kommt der "Jahresbericht 2006 zum Nationalen Rückstandskontrollplan für Lebensmittel tierischer Herkunft", den das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin veröffentlicht hat. Wie bereits in den beiden Vorjahren wies auch 2006 rund jede 500. Probe tierischer Herkunft Rückstandsgehalte oberhalb der gesetzlichen Normen auf.

Im Jahr 2006 wurden in Deutschland 386.107 Untersuchungen an 46.565 Tieren oder tierischen Erzeugnissen durchgeführt. Darüber hinaus wurden fast 250.000 Tiere mittels eines Schnelltests auf antibakteriell wirksame Stoffe untersucht. Insgesamt wurde auf 664 Stoffe geprüft. Bei den Untersuchungen werden sowohl unverarbeitete tierische Lebensmittel wie auch Proben lebender Tiere analysiert. Die im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplans von den Bundesländern erhobenen Daten werden vom BVL ausgewertet und für die Berichterstattung an die Europäische Kommission zusammengestellt.

Die Belastung von Rindern und Schweinen mit unzulässigen Rückstandmengen lag bei unter 0,15 Prozent. Bei 5 von 3.213 untersuchten Rindern und 9 von 2.639 Schweinen wurden Stoffe mit hormonaler Wirkung gefunden, deren Anwendung verboten ist. Eine illegale Behandlung konnte in keinem Fall nachgewiesen werden. Als Ursache kommt das natürliche Vorkommen dieser Stoffe im Tier in Frage.

Das seit 1994 in der Tierhaltung verbotene Antibiotikum Chloramphenicol wurde bei rund jeder 860. Rinderprobe (4 von 3.454 Proben) und jeder 500. Schweineprobe (4 von 1.969 Proben) nachgewiesen. Einzelbefunde bei nicht zugelassenen Stoffen gab es bei Phenylbutazon, einem entzündungshemmenden Stoff, Metronidazol, einem Antibiotikum, und Lasalocid, einem Antiparasitikum.

Bei jedem 400. Rind und 760. Schwein waren die zulässigen Höchstgehalte von Antibiotika überschritten. Fast 10.000 Proben wurden mit spezifischen Analysemethoden untersucht. Bei den mittels Dreiplatten-Schnelltest auf diese Stoffgruppe untersuchten Proben waren 0,16 Prozent (387 von 244.004 Proben) positiv.

Kontaminanten wurde in acht von insgesamt 3.828 untersuchten Proben (0,2%) nachgewiesen. Neben Schwermetallen (4 Befunde) wurden einmal PCB, einmal Dioxine und zweimal der Holzschutzmittelwirkstoff Pentachlorphenol über der Höchstmenge gefunden.

0,13% von den insgesamt 5.525 getesteten Geflügelproben waren mit Rückständen in unzulässiger Höhe belastet. In zwei Proben wurden verbotene Stoffe ermittelt und in drei Proben konnte ein unsachgemäßer Einsatz von Tierarzneimitteln nachgewiesen werden. Dioxine in unzulässiger Höhe waren in zwei Proben zu finden. In einem Fall wurde in mehreren Beständen Nikotin als Desinfektionsmittel verbotenerweise eingesetzt. Die belasteten Tierkörper und Eier gelangten nicht mehr in den Handel.

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