Weitere neue Nachweismethoden für Alltagschemikalien beim Menschen

BMUB und Chemieverband setzen erfolgreiche Kooperation beim Human-Biomonitoring fort

17.08.2017 - Deutschland

Die Nachweismöglichkeiten für Chemikalien im menschlichen Körper werden seit 2010 kontinuierlich verbessert. Im Fokus stehen dabei Stoffe, die in Alltagsprodukten eingesetzt werden, wie zum Beispiel Flammschutzmittel, Weichmacher für Kunststoffe, Konservierungsmittel und Duftstoffe. Die dafür notwendigen Nachweismethoden werden mit Unterstützung des Umweltbundesamtes im Rahmen eines Projekts zwischen Bundesumweltministerium und dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) entwickelt. Das Projektprogramm wurde nun um fünf neue Stoffe erweitert.

Wie jedes Jahr wurden auch 2017 fünf wichtige, verbraucherrelevante Chemikalien ausgewählt, für die erstmals Methoden zum Nachweis im menschlichen Organismus entwickelt werden sollen. Es handelt sich um die UV-Absorber UV-P und UV 327, die in Lacken und Kunststoffen zum Einsatz kommen, um BADGE, das einer der Ausgangstoffe für Beschichtungen von Lebensmittelverpackungen ist, um 1-H-Benzotriazol, das sich in Maschinengeschirrspülmitteln befindet und um den Futtermittelzusatzstoff Ethoxyquin. Für diese Stoffe wird 2017 mit der Methodenentwicklung begonnen. Alle neuen Methoden werden wissenschaftlich validiert und in begutachteten wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. Damit sind sie weltweit verfügbar. Zum Einsatz kommen die neuen Methoden u.a. in Untersuchungen von Proben der Umweltprobenbank und in den Umweltstudien zur Gesundheit des Umweltbundesamtes/GerES.

Das Projekt wird von der Human-Biomonitoring-Kommission, einem unabhängigen Expertengremium beim Umweltbundesamt, durch die Entwicklung von so genannten Human-Biomonitoring-Werten (HBM-Werte) unterstützt. Diese Werte erlauben es, die gefundenen Belastungen gesundheitlich und toxikologisch einzuschätzen.

Die Entwicklung von Analysemethoden ist aufwändig und kostenintensiv, ermöglicht aber erhebliche Erkenntnisgewinne zur realen Belastung der Bevölkerung mit wichtigen Industriechemikalien. Bisher muss allzu oft auf modellhafte Abschätzungen zurückgegriffen werden, mit denen gesundheitliche Risiken leicht über- oder unterschätzt werden.

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