Biophysikerin für neuartiges mikroskopisches Verfahren ausgezeichnet

Petra Schwille erhält Braunschweiger Forschungspreis 2011

01.12.2011 - Deutschland

Prof. Dr. Petra Schwille nahm am Dienstagabend, 29. November, den Braunschweiger Forschungspreis 2011 entgegen. Den mit 30.000 Euro dotierten Preis erhielt die Biophysikerin für ihre Entwicklung eines neuartigen mikroskopischen Verfahrens. Damit ist es ihr und Forschern weltweit gelungen, Grundsatzfragen in der Biomedizin aufzuklären. Das Verfahren ist ein Schlüssel zum Verständnis lebender Systeme.

Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Peter Sierigk

Die Preisträgerin Prof. Dr. Petra Schwille bedankt sich für die Auszeichnung mit dem Braunschweiger Forschungspreises 2011.

Kleinste Biomoleküle wie Eiweiße und Lipide in lebenden Zellen mikroskopisch zu beobachten, ohne sie zu zerstören, das war lange Zeit nicht möglich. Erst als die herausragende Wissenschaftlerin Petra Schwille verschiedene mikroskopische Methoden kombinierte und die sogenannte Zweiphotonen-Kreuzkorrelations-Spektroskopie entwickelte, konnten dadurch entscheidende Zellprozesse aufgedeckt werden. Das mikroskopische Verfahren ist so zu einem unentbehrlichen Werkzeug für Wissenschaftler auf der ganzen Welt geworden.

Der Juryvorsitzende, Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann, begründete die Vergabe des Braunschweiger Forschungspreises 2011 an Prof. Dr. Petra Schwille mit der ebenso erfolgreichen wie leidenschaftlichen Expertise, die die Wissenschaftlerin weltweit und im ständigen und intensiven Austausch mit Kollegen anderer Disziplinen einbringe. „Der Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, der Ergebnistransfer in andere Wissenschaften und die anwendungsorientierte Forschung sind ausschlaggebende Kriterien für die Verleihung des Braunschweiger Forschungspreises. Petra Schwille steht sogar in persona für diesen interdisziplinären Dialog, in ihrem Fall zwischen Biologie und Physik. Und sie zeigt, wie erfolgreich Ergebnisse sind, wenn unterschiedliche Methoden und Ideen miteinander verbunden werden.“ Ein dialogischer Ansatz bilde auch das Selbstverständnis der Forschungsregion Braunschweig ab, der im europaweiten Vergleich eine Spitzenposition auf dem Gebiet der Forschung attestiert wird. „Die Wissenschaftler in unserer Region arbeiten über Disziplingrenzen hinweg eng zusammen und stehen mit der Wirtschaft sowie der Gesellschaft im intensiven Austausch.“

„Mit ihrer Methode ist es Petra Schwille erstmals gelungen die Interaktionen und Dynamiken von Biomolekülen im Organismus präzise sichtbar zu machen, zum Beispiel wie Enzyme das Erbgut zerteilen oder Brüche in der DNA reparieren. Wir erwarten zukünftig weitere spektakuläre Erkenntnisse, die dazu beitragen werden, Krankheiten wie Alzheimer oder Krebs zu heilen“, sagte Prof. Dr. Rudolf Rigler vom Karolinska Institutet Stockholm, in der Laudatio auf die Preisträgerin.

„Die diesjährige Preisträgerin des Braunschweiger Forschungspreises und ihre Arbeitsgruppe verschieben durch Weiterentwicklung und Verfeinerung ihrer Methode ständig die Grenzen des Messbaren. Sie erleichtern das Verständnis der Zellfunktionen und ihres molekularen Grundgerüstes“, erklärte Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Hesselbach, Vorsitzender des Vereins ForschungRegion Braunschweig. Die Wissenschaftlerin wendet in neueren Arbeiten die Zweiphotonen-Kreuzkorrelations-Spektroskopie in der Entwicklungsbiologie und der systematischen Biologie an. Hesselbach weiter: „Die Gesundheitsforschung nimmt in unserer Region einen hohen Stellenwert ein. Und nicht zuletzt entsteht mit dem BRICS (Braunschweig Integrated Center for Systems Biology) in Braunschweig ein bedeutendes Zentrum für Systembiologie. Das von Frau Schwille entwickelte Verfahren wird zum Beispiel ebenfalls in Arbeitsgruppen an der Technischen Universität verwendet.“

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