Bakterien als Produzenten eines gefährlichen Schimmelpilzgiftes identifiziert
Schimmelpilzgifte sind äußerst gesundheitsschädigend. Schon kleine Mengen können bei Menschen Leber- und Nierenschäden hervorrufen. Auch Rhizonin, das Gift des Schimmelpilzes Rhizopus microsporus, gehört zu diesen gefährlichen Toxinen. Dessen Wirkung ist bereits seit 20 Jahren bekannt, doch die wahre Herkunft von Rhizonin wurde bisher übersehen.
Jetzt haben Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut - erstmals herausgefunden, dass nicht der Pilz das Gift produziert, sondern Bakterien, die im Myzel des Schimmelpilzes leben. Sie gehören zur Gattung Burkholderia.
Das Gift Rhizonin ist in den 80er Jahren von verschimmelten Erdnüssen isoliert worden. Damals starben bei Experimenten mit dem Toxin alle Versuchstiere durch Leberversagen.
Alarmierend ist, dass nahe Verwandte des Schimmelpilzes Rhizopus microsporus bei der Fermentation von Sojaprodukten verwendet werden. So entsteht beispielweise Tempeh. Auch Sorghumhirse, neben Reis eines der wichtigsten Nahrungsmittel weltweit, wird auf ähnliche Weise fermentiert.
Die Entdeckung der wahren Produzenten des gefährlichen Pilzgiftes Rhizonin ist ein wichtiger Schritt zu mehr Sicherheit in der Lebensmittelindustrie. Denn erst der Nachweis der Bakterien ist das sichere Indiz für eine mögliche Kontaminierung mit dem Toxin. Auf diese Weise könnte die Verbreitung solcher gesundheitsschädigender Substanzen in Nahrungsmitteln künftig vermieden werden.
Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Applied and Environmental Microbiology veröffentlicht worden.
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