Leibniz-Preis für TUM-Physiker Franz Pfeiffer
Mit dem Leibniz-Preis 2011 zeichnete die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den 38-jährigen Physik-Professor Franz Pfeiffer aus. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Biophysik der Technischen Universität München (TUM). Die DFG würdigt seine exzellente Forschungsarbeit zur Entwicklung der Phasenkontrast-Bildgebung mit Röntgenstrahlen, die maßgebliche Fortschritte für die Früherkennung von Tumoren verspricht. Der Leibniz-Preis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert.
Ausgezeichnet wird Franz Pfeiffer für seine richtungsweisenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Bildgebung mit Röntgenstrahlen, insbesondere für die Entwicklung der Phasenkontrast-Röntgenbildgebung. Sein methodischer Ansatz legt den Grundstein für Anwendungen dieses Verfahrens in Medizin und Industrie und lässt eine deutliche Verbesserung des Bildkontrastes bei niedriger Dosis erwarten. Über die biophysikalische Grundlagenforschung hinaus haben seine Forschungen ein immenses Potenzial für die Anwendung in der medizinischen Bildgebung und Diagnostik. Sie werden die Möglichkeiten der Mammographie und Computertomographie deutlich verändern.
Vor Professor Pfeiffers bahnbrechenden Arbeiten war eine derartige Phasenkontrast-Röntgenbildgebung nur mit Synchrotron-Röntgenquellen von Großforschungsanlagen möglich. Er entwickelte eine Methodik, die die Phasenkontrast-Röntgenbildgebung auch mit normalen Röntgengeräten ermöglicht. Danach zeigte er, dass das neu entwickelte Verfahren auch mit der Computertomographie kombiniert werden kann und erzielte so bisher unerreicht klare und kontrastreiche dreidimensionale Einblicke in biomedizinische Proben.
Besonders bei der Tumorfrüherkennung verspricht die Auswertung der Phasenkontrast-Informationen eine deutliche Verbesserung des diagnostischen Erfolgs, da das Verfahren Weichteilgewebe differenzierter darstellt. Hierzu ist in München das Gemeinschaftsprojekt von TUM und LMU, Center for Advanced Laser Applications, CALA, entstanden, an dem der Leibniz-Preisträger sowie der Mediziner Prof. Dr. Molls vom Klinikum rechts der Isar maßgeblich beteiligt sind.
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