Innovationsmotor Chemie läuft hochtourig

VCI fordert effizientere Forschungsförderung

13.08.2007

Die deutsche Chemie ist wichtigster Lieferant von forschungsintensiven Vorprodukten für viele andere Industriezweige. Auch beim Innovationstransfer zwischen Industriebranchen ist sie die Nummer eins - vor der Elektronik/Medientechnik, dem Maschinenbau und der Elektrotechnik: Rund 15,5 Prozent aller branchenübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsleistungen kommen aus Chemieunternehmen. Dies belegt die Studie "Innovationsmotor Chemie 2007 - Die deutsche Chemie-Industrie im globalen Wettbewerb". Sie wurde von Dr. Alfred Oberholz, Vorsitzender des Ausschusses Forschung, Wissenschaft und Bildung im Verband der Chemischen Industrie (VCI), in Frankfurt vorgestellt. Autoren der Studie sind das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, und das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW), Hannover, im Auftrag des VCI.

Die Studienergebnisse zeigten, dass die Chemie zu Recht die Bezeichnung "Innovationsmotor" tragen dürfe. Doch auf diesen Erfolgen dürfe sich die Branche nicht ausruhen, mahnte Oberholz. "Denn wer zu spät kommt, den bestraft der Wettbewerb." Um Innovationen zu fördern, drängte er auf bessere Rahmenbedingungen in Deutschland. Dabei spiele das Bildungsniveau eine zentrale Rolle. So forderte Oberholz, dass die Schule ausreichend sprachliche und mathematische Fertigkeiten vermitteln müsse. Auch die Qualität der universitären Lehre müsse in praktisch allen Studiengängen deutlich besser werden.

"Die Wettbewerbsfähigkeit und damit die Zukunft Deutschlands hängt vor allem von seiner Innovationsfähigkeit ab", so Oberholz. Deshalb benötige man in Deutschland auch eine effizientere und effektivere Forschungsförderung; die Projektförderung muss durch eine steuerliche Forschungsförderung ergänzt werden. Oberholz verwies darauf, dass fast alle europäischen Nachbarländer und die meisten OECD-Staaten dies mit großem Erfolg praktizierten. Er forderte deshalb, dass die Politik diesen mittlerweile für Deutschland erkennbaren Nachteil im Wettbewerb der industriellen Forschungsstandorte beseitigen müsse.

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