SkinSysTec und MelTec läuten eine neue Ära in der Funktionsaufklärung der Proteine ein
MELK (Multi Epitop Ligand Kartographie) ist eine multiple, direkte Immunfluoreszenzanalyse-Technologie zur automatisierten Proteomcharakterisierung bzw. -kartierung einzelner Zellen - für Hunderte verschiedener Proteine gleichzeitig. Unter dem Titel "Analyzing proteome topology and function by automated multi-dimensional fluorescence microscopy" wird diese von der SkinSysTech GmbH und der MelTec GmbH & Co. KG entwickelte Technologie in Nature Biotechnology vorgestellt.
Schon lange ist bekannt, dass in der Zelle die Proteine nicht zufällig verteilt, sondern in einem Funktionsnetzwerk hoch organisiert sind. Die zeitliche und räumliche Verteilung hat einen erheblichen Einfluss auf die Funktion bzw. Fehlfunktion einer Zelle. Mit Hilfe der MELK-Technologie können bis zu Hundert unterschiedliche Proteine einer Zelle in einem Lauf markiert, lokalisiert und als Bild (colocation map) oder als digitalisierter, multidimensionaler Vektor (combinatorial molecular phenotypes vector, cmp-vector) dargestellt werden. Für jede Probe ergibt sich ein ganz spezifisches Muster. Verschiedene Muster können miteinander verglichen und zur frühzeitigen Diagnose von krankhaften Veränderungen der Zelle, zur Identifikation von Biomarkern oder zur Entwicklung von Medikamenten eingesetzt werden.
"Das enorme Potential und die Einzigartigkeit der Technologie wird nun einer breiten wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgestellt", sagt Dr. Ansgar J. Pommer, Wissenschaftlicher Leiter der SkinSysTec GmbH in Magdeburg und Co-Autor. Das Unternehmen nutzt die MELK-Technologie um krankhafte Veränderungen der Haut noch früher und eindeutiger zu erkennen. "Wir bieten unsere Dienstleistung ebenfalls den forschenden Pharma- und Kosmetikunternehmen an, um Medikamente und Kosmetika zur Heilung oder Linderung von Hautveränderungen zu entwickeln und ihr Verhalten zu dokumentieren. Die SkinSysTech hat die MELK-Technologie exklusiv zur Untersuchung von Haut- und Blutkranheiten von der MelTec GmbH & Co. KG ebenfalls aus Magdeburg lizenziert."
Beide Unternehmen planen, die MELK-Technologie weiter voranzutreiben. Die SkinSysTec will ihren Schwerpunkt auf Dermatologie und ihre Spezialgebiete legen, während die MelTec auf die Weiterentwicklung der Technologie sowie auf die Erschließung weiterer Anwendungsfelder zur Medikamenten- und Biomarkerentwicklung abzielt.
Originalveröffentlichung: W. Schubert, B. Bonnekoh, A. J Pommer, L. Philipsen, R. Bockelmann, Y. Malykh, H. Gollnick, M. Friedenberger, M. Bode, A. W. M. Dress; "Analyzing proteome topology and function by automated multi-dimensional fluorescence microscopy"; Nature Biotechnology 2006.
Meistgelesene News
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Forschung & Entwicklung
Holen Sie sich die Analytik- und Labortechnik-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.
Meistgelesene News
Weitere News von unseren anderen Portalen
Zuletzt betrachtete Inhalte
Wissenschaftsforum Chemie 2007: Verleihung des Fresenius-, des Wilhelm-Klemm- und Arfvedson-Schlenk-Preises
Neue Technologie ermöglicht Früherkennung von Krankheitsausbrüchen
Erste Sekunden im Leben eines Bauwerkes - Röntgenbeugungsuntersuchungen der Zementhydratation mit Millisekunden-Auflösung
2D-Sandwich sieht Moleküle mit Klarheit - Forscher passen 2D-'Sandwich' für oberflächenverstärkte Raman-Spektroskopie an
Neue Forschungsergebnisse zum Leben von Ötzi