Malaria: Erbgut von zwei seltenen Erregern entschlüsselt
Ein internationales Wissenschaftlerteam hat die Genome von zwei seltenen Malaria-Erregern, Parasiten der Gattung Plasmodium, sequenziert. Beteiligt ist auch eine Wissenschaftlerin des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung. Die veröffentlichten Ergebnisse, so die Wissenschaftler, werden zu einer besseren globalen Malaria-Kontrolle beitragen.
Moskitonetze als erster Schutz gegen Malaria.
DZIF
Sie konnten der Aufmerksamkeit der Forscher bisher entkommen: Plasmodium malariae und Plasmodium ovale, die zwei seltensten Arten der humanen Malaria-Erreger, treten im Vergleich zu dem bekannten Auslöser der schweren Malaria, Plasmodium falciparum, nicht so oft und nicht so heftig in Erscheinung. Doch ihre Bedeutung ist keineswegs zu unterschätzen, denn sie verursachen etwa zehn Millionen Malariafälle pro Jahr, also fünf Prozent aller Erkrankungen. Ihre genetische Aufklärung macht es nun möglich, auch diese Fälle zu diagnostizieren und passende Therapeutika sowie Impfstoffe zu entwickeln.
„Diese beiden bisher vernachlässigten Plasmodium-Arten haben die Eigenart, sich sehr lange im Wirt versteckt zu halten“, erklärt Prof. Jürgen May, Wissenschaftler am BNITM und im DZIF. Ein Vergleich der Sequenzen mit denen bekannter Plasmodium-Stämme hat nun Gene sichtbar gemacht, die an dieser Anpassung an den Wirt beteiligt sein könnten. „Wenn wir die Gene kennen, die die Plasmodien vor dem Immunsystem des Menschen schützen, sind wir einen großen Schritt weiter auf dem Weg zu einer zielgenauen Therapie und vielleicht zu einem neuen Impfstoff“, erklärt auch Mitautorin Oumou Maiga-Ascofare, eine junge Wissenschaftlerin aus Mali, die die Malaria-Forschung am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg mit Unterstützung des DZIF verstärkt.
Die internationale Studie, die unter der Leitung des Wellcome-Trust-Sanger-Instituts durchgeführt wurde, schließt außerdem die Lücke im phylogenetischen Stammbaum der Plasmodien und trägt dazu bei, ihre Evolution besser zu verstehen. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon einen wichtigen Beitrag bei der vollständigen Kontrolle der Malaria weltweit.
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