Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Gerätezentrum
Analysen in der Nanodimension
Insgesamt 42 Anträge gingen bei der DFG ein, nur 10 erhielten schließlich den Zuschlag. Dabei geht es bei der Förderung ausdrücklich nicht darum, neue Geräte zu finanzieren, sondern die sinnvolle Nutzung solcher Zentren für interne wie externe Wissenschaftler professionell zu organisieren. Das von CENIDE initiierte und koordinierte „Interdisciplinary Center for Analytics on the Nanoscale“, kurz ICAN, vereint Geräte, Methoden und menschliche Kompetenz für Analysen im Nanometermaßstab: Zahlreiche Großgeräte sind bereits vorhanden, weitere in einem Gesamtwert von rund sechs Millionen Euro werden derzeit beschafft.
Namen wie „Transmissionselektronen-Mikroskop“ oder „Sekundärionen-Massenspektrometer“ lassen erahnen, dass hier zum Teil sehr aufwändige Geräte eingesetzt werden, die Spezialisten zur Planung und Durchführung der Analyse erfordern. Daher sind sie nur dann für Nutzer persönlich zugänglich, wenn diese nachweislich über die entsprechende fachliche Eignung verfügen. Anderenfalls nimmt das ICAN auch Auftragsarbeiten entgegen, berät bei der Auswahl der Technik und hilft auf Wunsch dabei, die Ergebnisse zu interpretieren. Denn die wissenschaftliche Basis bildet – wie bei jeder Technologie – auch hier der Mensch. Genauer: Die gebündelte, zum Teil jahrzehntelange Erfahrung der Nano-Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen mit den hier zur Verfügung gestellten Geräten und Methoden. Daher haben die Professoren Michael Horn-von Hoegen, Axel Lorke und Christof Schulz aus den Fakultäten für Physik und Ingenieurwissenschaften gemeinsam den Antrag auf Förderung gestellt.
Den räumlichen Mittelpunkt von ICAN bildet das Mikroskopiezentrum im NanoEnergieTechnikZentrum am Campus Duisburg. Hier wurden spezielle Labors eingerichtet, in denen die empfindlichen Geräte unter optimalen Raumklimabedingungen mechanisch und elektromagnetisch abgeschirmt sind. Warum diese Abschirmung so wichtig ist, zeigt der Größenvergleich: Ein Nanometer ist der milliardste Teil eines Meters – heutige Hochleistungsmikroskope können selbst diese winzigen Dimensionen sichtbar machen. Doch schon die für Menschen nicht wahrnehmbare Erschütterung durch einen hundert Meter entfernt vorbeifahrenden Zug reicht aus, um den Bildausschnitt entscheidend zu verschieben.
Die Förderung des Gerätezentrums eröffnet den mehr als 350 Nanowissenschaftlern an der UDE sehr gute Forschungsbedingungen, berichtet Prof. Dr. Christof Schulz, wissenschaftlicher Direktor von CENIDE und einer der Antragsteller: „Unsere Arbeitsgruppen können nun professionell und zentral organisiert Analyseverfahren auf Top-Niveau nutzen, um ihre Ideen umzusetzen. Durch die Organisation von ICAN als Gerätezentrum wird auch der Zugriff für externe Interessenten ermöglicht.“
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