Fraunhofer IPMS entwickelt neues Multisensorsystem für die Wasseranalytik
Neue Maßstäbe bei der Beurteilung von Wasserqualität
Mit bahnbrechenden Entwicklungen auf dem Gebiet der chemischen Sensorik setzt das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS neue Maßstäbe bei der Beurteilung der Wasserqualität für Mensch und Umwelt. Neben den entscheidenden Parametern, wie Leitfähigkeit und pH-Wert, spielen künftig auch Nährstoffe wie Nitrat, Phosphat und Kalium als Schlüsselionen eine wichtige Rolle. Ihre Bewertung hat insbesondere in der Umweltanalytik, der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft eine große Bedeutung.
Im Geschäftsfeld Chemische Sensorik hat das Forschungsteam des Fraunhofer IPMS intensiv an der Entwicklung von hochmodernen Ionensensitiven Feldeffekttransistoren (ISFET) sowie kapazitiven Leitfähigkeitssensoren gearbeitet, die nahtlos in Umweltmesssysteme integriert werden können. Für die erfolgreiche und effiziente Nutzung der Sensoren wurde nun eine innovative Ansteuerelektronik entwickelt, die eine äußerst flexible und energieeffiziente Nutzung dieser Sensoren ermöglicht.
Besonders hervorzuheben sind die herausragenden Eigenschaften der pH-Sensoren des Fraunhofer IPMS, wie Dr. Hild, Geschäftsfeldleiter für Chemische Sensorik am Institut, berichtet: »Die geringe Drift von weniger als 20 µV/h, der breite adressierbare pH-Bereich von pH = 1 bis 13 sowie die äußerst kleine Hysterese und geringe Lichtempfindlichkeit machen unsere pH-Sensoren einzigartig. Hinzu kommt ihre beeindruckende mechanische Stabilität.« Zusätzlich bieten die Leitfähigkeitssensoren mit einem Messbereich von 10µS/cm bis 100mS/cm vielseitige Anwendungsmöglichkeiten für Umweltanalysen. Die Sensoren können zudem an kundenspezifische Anforderungen, sowohl sensorisch als auch elektrisch, angepasst werden.
Diese wegweisenden Technologien des Fraunhofer IPMS tragen dazu bei, die Effizienz und Präzision der Umweltanalytik erheblich zu steigern und eröffnen neue Möglichkeiten für individuelle Anwendungen in unterschiedlichen Branchen.
Die entwickelte Elektronik, zusammen mit den ISFETs und Leitfähigkeitssensoren, werden auf der Fachmesse "analytica" vom 9. bis 12. April in München präsentiert. Interessierte Anwender haben am Stand A3.407 des Fraunhofer IPMS die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit zu begutachten und spezifische Anforderungen für ihre individuellen Zwecke zu besprechen.
Physikalische Grundlagen des Fraunhofer IPMS ISFET
Der kapazitive Leitfähigkeitssensor der Fraunhofer IPMS beruht auf einer metallischen 4-Elektroden Anordnung, die mit einem chemisch und mechanisch robusten Metalloxid beschichtet ist. Das Messmedium kommt somit nur mit dem Oxid, nicht aber mit dem Elektrodenmetall in Kontakt. Es kommt bei der Messung somit nicht zur Freisetzung von Metallionen oder zu deren Verschmutzung. Die Sensoren haben eine Zellkonstante von 0.8 bis 1.1 cm-1 und sind bei einer Messfrequenz von 100 Hz bis 1MHz einsetzbar.
Der neuartige ISFET des Fraunhofer IPMS beruht auf der Metal-Oxid-Semiconductor (MOS) Feldeffekttransistortechnologie, wobei der medienberührende Sensorbereich aus einer amphoteren Metalloxidschicht besteht. An dieser Schicht lagern sich entsprechend des pH-Wertes Hydronium- oder Hydroxidionen aus dem Messmedium reversibel an (pH-sensitive Layer). Als Messsignal wird dann die Spannung (VGS) zwischen der Sourceelektrode und der Gate- bzw. Referenzelektrode (Ag/AgCl in 3M KCl) genutzt.
Teile der Ergebnisse wurden im Projekt „REISen“ erzielt, ein Projekt im Fachgebiet Materialwissenschaft, das aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes mitfinanziert wurde.
Meistgelesene News
Themen
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Analytik- und Labortechnik-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.
Meistgelesene News
Weitere News von unseren anderen Portalen
Zuletzt betrachtete Inhalte
230 Prozent Umsatzwachstum bei Scienion
Süßer Lysin-Abbau - Glucogener Lysin-Abbau erstmals nachgewiesen
Forschen im Nanoreich - Neue gemeinsame Nachwuchsgruppe vom GKSS-Forschungszentrum und der Universität Kiel
Erstmals Struktur von flüssigem Kohlenstoff gemessen - Forschungsteam gelingt bahnbrechendes Experiment am European XFEL
LabVantage erwirbt SEIN Infotech Südkorea - Mit der SEIN-Technologie wird LabVantage LIMS zur branchenweit ersten integrierten Plattform mit EHS-Management-Lösungen für den Energie- und Chemiesektor
Inverness Medical verkündet Markteinführung des TECHLAB C. DIFF QUIK CHEK COMPLETE - Der Schnelltest für die Diagnose von Clostridium difficile-Infektionen weist sowohl die gängigen Antigene als auch die Toxine A und B nach
IIVS kooperiert mit BASF und Givaudan zur Validierung eines tierversuchsfreien Tests für behördliche Zulassungen
Toxischen Elementen in Arzneimitteln nicht die Spur einer Chance lassen - Neue, hochgenaue Referenzlösungen für die SI-rückführbare Messung
Mannheimer Mumienforschungsprojekt mit Computertomographie unterstützt - Mumien geben ihr Inneres preis und bleiben dennoch völlig unversehrt