Mikroplastik ist mittlerweile in fast jedem Ökosystem der Welt nachweisbar. Trotz intensiver Erforschung dieses massiven Umweltproblems ist die Identifizierung und Quantifizierung von Partikeln aus verschiedenen Plastiksorten in natürlichen Umweltproben immer noch eine Herausforderung. Ein ... mehr
Erster Briese-Preis für Meeresforschung geht an Stephan A. Klapp
Bremer Geologe überzeugt mit einer wegweisenden Arbeit zu der Struktur und den Bildungsbedingungen von Gashydrat-Lagerstätten
Am 23. April 2010 wird Dr. Stephan A. Klapp im IOW von Kapitän Klaus Küper, dem Leiter der Abteilung Forschungsschifffahrt der Reederei Briese, der erste Briese-Preis für Meeresforschung überreicht. Prämiert wird seine Arbeit zum Thema "Natürliche Gashydrate - von der Mikrostruktur zum geologischen Verständnis".
Gashydrate stellen eine Herausforderung für die Zukunft dar: einerseits handelt es sich um potentielle Energie-Rohstoffe, andererseits können sie sich in noch nicht abschätzbarem Ausmaß auf das Erdklima auswirken. In seiner Doktorarbeit gelang es Stephan Klapp erstmalig marine Gashydrate von unterschiedlichen Standorten zu vergleichen. Dabei stellte er signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Lagerstätten fest.
"Die Qualität aller 13 eingegangenen Bewerbungen hat uns sehr beeindruckt." stellt Prof. Dr. Gregor Rehder, Meereschemiker am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde und Mitglied der Jury fest. "Die Arbeit von Stephan Klapp hat sich schließlich durchgesetzt, weil sie neben erstklassiger und gesellschaftlich relevanter Forschung modernste Probenbearbeitung und Probennahme auf See aufweist. Zudem überzeugte uns die weitblickende Interpretation der Daten und die konsequente, sehr schnelle Veröffentlichung der Ergebnisse in international renommierten Fachzeitschriften."
Stephan A. Klapp setzte zur Bearbeitung seiner Fragestellung modernste, aufwändige Spektroskopie ein, die Probennahme auf See erfolgte mit technologisch neuesten, druckerhaltenden Systemen. Insgesamt erforderte seine Arbeit einen rund 5-monatigen Einsatz auf See und damit auf Forschungsschiffen.
Kapitän Küper betont: "Nur das herausragende Harmonieren von Equipment sowie technischer und wissenschaftlicher Besatzung kann ein so gutes Ergebnis erbringen wie das, was wir mit der Arbeit von Dr. Klapp nun prämieren können."
Der mit 5.000 Euro dotierte Briese-Preis wird in diesem Jahr erstmalig verliehen. Gestiftet wurde er von der Reederei Briese Schifffahrts GmbH & Co. KG aus Leer/Ostfriesland, die seit 2004 für die Bereederung der mittelgroßen Forschungsschiffe zuständig ist. Die wissenschaftliche Betreuung der Preisvergabe erfolgt durch das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde. Mit dem Preis, der fortan jährlich vergeben wird, sollen herausragende Promotionen der Meeresforschung prämiert werden, deren Ergebnisse in besonders engem Zusammenhang mit dem Einsatz von Forschungsschiffen und der Verwendung und Entwicklung von Technik und/oder der Datenerhebung auf See stehen. Die nächste Bewerbungsrunde läuft vom 1. Mai bis 30. Juni 2011.
- Reederei
- Leibniz-Institut
- Spektroskopie
- Probenahmen
-
News
Vom Winde verweht: Neues Projekt untersucht atmosphärische Phosphor-Einträge in die Ostsee
Am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde startet eine vom Umweltbundesamt (UBA) geförderte zweijährige Pilotstudie zur Erfassung atmosphärischer Phosphoreinträge in der südlichen Ostsee. Überdüngung und ihre Folgen stellen nach wie vor das größte Umweltproblem in der Ostsee dar. ... mehr
- 1Alzheimer durch einen einfachen Augenscan erkennen?
- 2Wie kann Ihr Computer riechen?
- 3Neues hocheffizientes Analyseverfahren für SARS-CoV-2 Mutationen
- 4Neue Ionenfalle soll das genaueste Massenspektrometer der Welt schaffen
- 5„Das Virus mutiert fröhlich vor sich hin“
- 6Nachweis von COVID-19-Antikörpern in 10-12 Sekunden
- 7Ein gewaltiger Fortschritt in der Spektrometrie
- 8Sartorius wächst 2020 kräftig
- 9Corona-Genomsequenzierung: Start-up „nanozoo“ startet Portal zur kostenlosen Datenanalyse
- 10Einzelzelltest kann genau zeigen, wie Medikamente Krebszellen töten