Laborbau für stärkstes Mikroskop der Welt beginnt

Das Ernst Ruska-Centrum in Jülich ermöglicht Materialforschern ab 2010 einzigartige atomare Einblicke

05.11.2009 - Deutschland

Mit dem ersten Spatenstich begannen die Bauarbeiten für einen Erweiterungsbau des Ernst Ruska-Centrums (ER-C) auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich. Das von der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich gemeinsam gegründete Zentrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen wird ab 2010 unter dem Dach der Jülich Aachen Research Alliance (JARA) ein Elektronenmikroskop mit einer Rekord-Auflösung von 50 Milliardstel Millimetern betreiben.

Forschungszentrum Jülich

Das Auflösungsvermögen von PICO wird 50 Pikometer betragen. Dadurch wird es möglich, eng beieinander liegende Atompositionen erstmals einzeln aufzulösen (oben, Projektion). Bisher beträgt die Auflösung der besten Elektronenmikroskope der Welt maximal 80 Pikometer (unten, hochauflösende elektronenmikroskopische Abbildung von Aluminiumnitrid).

Mit dem neuen Mikroskop namens PICO (Advanced Picometre Resolution Project) werden Materialwissenschaftler und Grundlagenforscher aus Wissenschaft und Industrie atomare Strukturen untersuchen können, die bisher der Forschung nicht zugänglich waren. Davon werden beispielsweise die Energieforschung oder die Informationstechnologie profitieren. Der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördern den Neubau und die Geräteausstattung mit insgesamt etwa 15 Millionen Euro.

PICO wird eine Auflösung von 50 Pikometern besitzen. Damit lassen sich nicht nur Einzelatome beobachten; mittels modernster Computerverfahren können auch Atomabstände und Atomverschiebungen mit einer bisher nicht gekannten Genauigkeit von etwa einem Pikometer vermessen werden, also weniger als einem Hundertstel eines Atomdurchmessers. Gleichzeitig lassen sich durch spektroskopische Analyse die Natur der untersuchten Atome und ihre chemischen Bindungsverhältnisse aufklären. Die Basis von PICO ist die aberrationskorrigierte Elektronenoptik, welche in den neunziger Jahren unter maßgeblicher Beteiligung von Wissenschaftlern des ER-C entwickelt wurde.

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