Gas geben mit gestickter Sensorik

TU Chemnitz präsentiert in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Strukturleichtbau e. V. auf der SIT 2008 den Einsatz neuartiger Materialien

12.06.2008

Sticken ist mehr als eine beliebte Handarbeitskunst: Die Wissenschaftler der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz und des Kompetenzzentrums Strukturleichtbau e. V. (SLB) sticken Sensoren. Welche Vorteile diese Technologie bietet und welche Nutzen der Einsatz von Faserverbundkunststoffen bringt, zeigen sie auf der SIT, der Sächsischen Industrie- und Technologiemesse, anhand von vier Exponaten vorstellen: einem Joystick, einem Gaspedal, einer Momentenstütze und einer Maschineneinhausung.

Wo aus Bewegungen Signale abgeleitet werden sollen, kommen zurzeit häufig Dehnungsmessstreifen zum Einsatz. Im Leichtbau müssen diese von Hand aufgetragen werden, Massenproduktion ist nicht möglich. Deshalb suchten die Chemnitzer Forscher eine Lösung, um die Sensorik direkt in ihre Grundmaterialien einzubringen - und entwickelten den weltweit ersten Sticksensor in Leichbauverbundstrukturen. Im Leichtbau werden Textilien - ob Vliese, Gewebe aus Glasfasern oder andere innovative Faserverbundwerkstoffe - als Verstärkungsmaterial eingesetzt. Direkt in dieses Textil sticken die Wissenschaftler einen Draht ein, der als Sensor dient. Er besteht aus dem selben Material, aus dem auch die Dehnungsmessstreifen hergestellt werden - aus Konstantan, das eine Formänderung in eine elektrische Widerstandsänderung umsetzt, die als Signal verwertet werden kann. Eingesetzt werden kann der Sticksensor überall, wo aus Bewegungen Signale gewonnen werden sollen.

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