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Inverses Rillenmuster auf Papier
Schweißunabhängiger Nachweis: Latente Fingerabdrücke mit Nanotechnologie auf Papier sichtbar machen
In der Forensik ist Papier eine der am häufigsten auf Fingerabdrücke zu untersuchenden Oberflächen. Ausgerechnet bei Papier ist das Sichtbarmachen latenter Fingerabdrücke aber besonders schwierig. Israelische Wissenschaftler stellen in der Zeitschrift Angewandte Chemie nun eine neue Methode vor, die speziell für die Anwendung auf Papier entwickelt wurde. Sie liefert ein „Negativ“ des Rillenmusters und ist, anders als konventionelle Verfahren, unabhängig von der Zusammensetzung der hinterlassenen Schweißbestandteile.
In vielen Kriminalfällen spielen Beweismittel aus Papier eine wichtige Rolle und es wäre nützlich zu wissen, durch wessen Finger sichergestellte Schecks, Dokumente oder Geldscheine gegangen sind. Studien ergaben, dass bei Papier nur etwa die Hälfte der vorhandenen Fingerabdrücke ausreichend gut sichtbar gemacht werden kann. Hauptursache, warum dies manchmal klappt, und manchmal nicht, scheint die stark unterschiedliche Zusammensetzung des hinterlassenen Schweißes zu sein.
Das Team um Daniel Mandler und Joseph Almog von der Hebrew University of Jerusalem hat nun einen neuen Ansatz entwickelt, der diese Schwierigkeiten umgeht. Es handelt sich dabei um eine Art Umkehrung einer gängigen Methode, bei der zunächst Goldnanopartikel auf den unsichtbaren Rillenmustern abgelagert werden und dann, ähnlich wie beim Entwickeln von Schwarz-Weiß-Fotos, elementares Silber daran abgeschieden wird. Bei der konventionellen Technik bleiben die Goldpartikel an den Schweißbestandteilen der Fingerabdrücke haften. Ganz anders beim neuen Ansatz, bei dem die Goldnanopartikel nicht an den Schweiß, sondern direkt an das Papier binden. Dabei wird das Hautfett der Fingerabdrücke genutzt: Dieses schirmt das darunter liegende Papier wirkungsvoll gegen die Goldnanopartikel ab. Nach Behandlung mit der silberhaltigen Entwicklerlösung, die alle goldhaltigen Stellen schwärzt, entsteht dann ein Negativ-Bild des Fingerabdruckes.
Erfolgsgeheimnis der Forscher ist ein spezielles bifunktionales Reagenz. Der „Kopf“ dieser Moleküle, eine Acylpyridazin-Gruppe, kann an Cellulose binden. Den „Schwanz“ bildet eine Kohlenwasserstoff-Kette mit einer schwefelhaltigen Gruppe am Ende, die an Gold bindet und so das Molekül an die Oberfläche der Goldnanopartikel heftet. Werden die so ummantelten Goldnanopartikel nun auf ein Papier mit einem Fingerabdruck aufgetragen, binden die Köpfe an die Cellulose des Papiers – unter Aussparung der fetthaltigen Linien.
Da nur die Fettanteile genutzt werden, spielt die möglicherweise ungünstige Schweißzusammensetzung eines Fingerabdrucks bei dieser Methode keine Rolle. Auch für ein anderes Problem verspricht sie Linderung: Wenn ein Papier nass geworden ist, ließ sich bisher kaum noch ein Fingerabdruck nachweisen, denn die Aminosäuren des Schweißes, Hauptsubstrat für die gängigen Verstärkungsreaktionen, werden vom Wasser gelöst und ausgewaschen. Die Fettanteile werden dagegen kaum weggewaschen.
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