John Paul Maier erhält Humboldt-Forschungspreis

04.01.2011 - Schweiz

Prof. Dr. John Paul Maier, Ordinarius für Physikalische Chemie an der Universität Basel, erhält einen der diesjährigen Humboldt-Forschungspreise. Die deutsche Alexander von Humboldt-Stiftung würdigt mit der Auszeichnung Maiers Leistungen in der Erforschung des interstellaren Nebels.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnet mit den jährlich mehrfach vergebenen Forschungspreisen international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausserhalb Deutschlands aus, die mit ihren Entdeckungen, Theorien oder Erkenntnissen ihr Fachgebiet nachhaltig geprägt haben. Das Preisgeld von 60.000 Euro ist für ein gemeinsames Forschungsprojekt mit deutschen Fachkollegen vorgesehen. Die Humboldt-Stiftung möchte damit zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit beitragen.

Gemeinsam mit dem Experimentalphysiker Prof. Dr. Ludger Wöste von der Freien Universität Berlin wird Maier die Spektroskopie und Reaktionen von Kohlenstoffketten und deren Ionen untersuchen. Diese sind in der Astrophysik von großem Interesse. Der Zusammenarbeit kommt zugute, dass sowohl die Berliner wie auch die Basler Forschenden über ein einzigartiges, komplementäres Know-how sowie über Laser-basierte Methoden verfügen.

Der Brite John Paul Maier (*1947) promovierte 1972 am Balliol College der Universität Oxford auf dem Gebiet der Physikalischen Chemie. Seit 1973 arbeitet er am Departement Chemie der Universität Basel, wo er 1992 zum ordentlichen Professor für Physikalische Chemie ernannt wurde. Zu Maiers Forschungsschwerpunkten zählen die Spektroskopie und die Astrochemie. Für seine Forschung wurde Maier mit verschiedenen Wissenschaftspreisen ausgezeichnet, insbesondere wurde er 1999 zum Fellow der Royal Society, London, gewählt. 2009 erhielt Maier einen mit rund 3 Mio. Franken dotierten «ERC Advanced Investigator Grant» des Europäischen Forschungsrats.

Mit seiner Forschung möchte der Physikochemiker Maier klären, durch welche Moleküle im interstellaren Gas das Licht der Sterne absorbiert wird. Seit rund hundert Jahren kennen Astronomen das Phänomen der interstellaren Absorption: Der Weltraum ist nicht vollständig durchsichtig, denn zwischen den Sternen befindet sich Materie, die das Licht schwächt. Auf dem Weg zum Empfänger wird das Licht dabei teilweise absorbiert, wodurch die ursprünglich ausgesandte Strahlung nur mit Lücken ankommt. Bis heute ist jedoch weitgehend unklar, welche Moleküle dafür verantwortlich sind, dass bestimmte Wellenlängen auf dem Weg durch den Weltraum verschluckt werden.

Prof. Maier ist der vierte Forscher der Universität Basel, der in den vergangenen Jahren mit einem Humboldt-Forschungspreis geehrt wurde. Zuvor konnten die beiden Physiker Prof. Dr. Friedrich-Karl Thielemann (2009) und Prof. Dr. Daniel Loss (2005) sowie der Geologe Prof. Dr. Stefan M. Schmid (2008) diese Auszeichnung entgegennehmen.

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