Spitzengerät für die Leibniz Universität Hannover

Großgerät zur Untersuchung von Nanostrukturen auf atomarer Skala bewilligt

21.12.2009 - Deutschland

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Leibniz Universität ein in Niedersachsen einmaliges High-Tech-Gerät bewilligt. Mit dem so genannten 4-Spitzen STM/SEM im Wert von 1,25 Millionen Euro sind mikroskopische Untersuchungen und elektrische Leitfähigkeitsmessungen auf atomarer Skala möglich. Weltweit sind zurzeit nur etwa 15 dieser Großgeräte im Einsatz.

Die Physik und Chemie von Nanostrukturen unterscheidet sich fundamental von der klassischer Festkörper. In den niedrigdimensionalen Strukturen spielen Quanteneffekte in der elektronischen Struktur und im Transportverhalten oft eine entscheidende Rolle. Mit einem so genannten 4-Spitzen STM/SEM, das die Vorteile eines Rasterelektronenmikroskops (SEM) mit den denen eines Rastertunnelmikroskops (STM) verknüpft, lassen sich gezielt solche Nanostrukturen auf Oberflächen auffinden und auf atomarer Skala charakterisieren. Eine individuelle Kontaktierung über vier separat ansteuerbaren STM-Spitzen ermöglicht zudem elektrische Leitfähigkeitsmessungen an diesen kleinsten Strukturen.

Ein solches 4-Spitzen STM/SEM wurde jetzt erfolgreich von Professor Herbert Pfnür und Privatdozent Christoph Tegenkamp vom Institut für Festkörperphysik (ATMOS) der Leibniz Universität Hannover bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beantragt. Das in Niedersachsen einmalige High-Tech-Gerät mit einem Preisvolumen von 1,25 Millionen Euro stellt ein deutliches Alleinstellungsmerkmal im täglichen Wettbewerb um Forschungsfördermittel dar und erweitert die technischen Möglichkeiten der Wissenschaftler entscheidend.

Das Großgerät soll im gerade eröffneten Forschungsneubau des Laboratoriums für Nano- und Quantenengineering (LNQE) aufgestellt werden. Dort befindet sich ein eigens für die optimale Unterbringung des empfindlichen Gerätes entworfenes Doppel-Speziallabor mit Klimatisierung und schwingungsentkoppeltem Fundament. Neben der Arbeitsgruppe Pfnür als Hauptnutzer soll das Großgerät in gemeinsamen interdisziplinären Projekten mit den anderen Arbeitsgruppen des LNQE aus der Elektrotechnik, der Chemie und der Physik Verwendung finden.

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