Hallesche Wissenschaftler entwickeln modulares Mess-System für Mobiltelefone
Zusammen mit zwei Industriepartnern haben Physiker und Informatiker der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ein modulares Mess-System für Mobiltelefone entwickelt. Umweltmesswerte und Vitalparameter lassen sich erfassen und mit dem Handy zum Beispiel visualisieren, speichern und weiter verarbeiten.
Das neu entwickelte modulare Mess-System für Mobiltelefone.
Silvio Kison, MLU
"Wir glauben, dass sich mit unserem System neue Anwendungsfelder für Mobiltelefone erschließen lassen, im medizinischen, im privaten und im gewerblichen Umfeld", sagt Dr. Manfred Rost vom Institut für Physik der MLU. "Wesentliche Komponenten üblicher Handmessgeräte sind in einem modernen Handy ohnehin vorhanden, wir nutzen sie auch für Messzwecke."
Zum Handy gesellen sich ein Messmodul, Analogmodule zum Anschluss verschiedener Sensoren und ein Kommunikationsmodul, allesamt ebenso handlich wie das Telefon selbst. "Das System ist für verschiedene Messaufgaben konfigurierbar", erklärt Manfred Rost. "Es ermöglicht die Aufnahme von Einzelwerten wie pH-Wert oder Laktatkonzentration bzw. Zeitreihen, wie sie sich z.B. aus dem Fingerpuls ergeben. Die Werte werden dann zum Mobiltelefon übertragen und dort verarbeitet."
Die Entwicklung baut auf verschiedenen Arbeiten von Studierenden der Informatik und Physik sowie einer Diplomarbeit von Jens Rabe auf. Sie stützt sich wesentlich auf das Engagement der MLU-Elektronikwerkstatt unter Leitung von Dirk Schmetzdorf. Industriepartner sind die SensLab GmbH in Leipzig und die EKF-diagnostic GmbH in Barleben. Die Arbeiten werden in einer weiteren Diplomarbeit von Monique Argus fortgeführt.
Die Neuentwicklung stellen die Wissenschaftler vom 3. bis 8. März auf der CeBIT in Hannover vor.
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