Neues Verfahren zur Analyse ökologischer und konventioneller Lebensmittel
Neue wissenschaftliche Methoden können ökologische von konventionellen Lebensmitteln aus Anbauversuchen unterscheiden. Mit ihren Ergebnissen bot eine Gruppe von Forschern der Universität Kassel in Witzenhausen und von privaten Forschungseinrichtungen, der KWALIS Qualitätsforschung Fulda GmbH, Dipperz, und der EQC GmbH, Weidenbach, auf der europäischen Wissenschaftskonferenz "New Approaches in Food Quality Analysis" Mitte November 2003 in Berlin reichlich Diskussionsstoff. Bislang konnte die Produktqualität von Lebensmitteln der beiden Produktionsverfahren analytisch nicht unterschieden werden. Die vorhandenen Methoden waren nicht geeignet, neue und komplementäre Methoden hingegen nicht ausreichend überprüft.
In dem vorgestellten Projekt validierten die Forscher die neuen bildschaffenden, spektral-analytischen und elektro-chemischen Methoden nach der Norm ISO 17025. Es gelang ihnen bei standardisierten ökologischen und konventionellen Weizen- sowie Möhrenproben aus Anbauversuchen des schweizerischen Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) signifikante Unterschiede der Anbausysteme zu belegen. Zentrale Rolle spielt dabei die Methode der Kupfer-chlorid-Kristallisation: In ökologischen und konventionellen Produktproben entstehen bei der Analyse signifikant unterschiedliche Kristallmuster. Diese wurden mit einem Computerprogramm ausgewertet.
Unter Anwesenheit von Staatssekretär Alexander Müller vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) diskutierten rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der universitären, freien und der Ressortforschung acht europäischer Länder die Ergebnisse der neuen Methoden. Diese können durchaus als Meilenstein in der Qualitätsforschung bezeichnet werden, so Dr. Johannes Kahl, Mitarbeiter des in Witzenhausen ansässigen Fachgebiets Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur der Universität Kassel. Ziel ist, künftig ökologische und konventionelle Lebensmittel am Produkt zu unterscheiden. Damit würde das gegenwärtige Kontrollverfahren zur Sicherstellung der Prozesse ergänzt und die Verbrauchersicherheit sowie das Vertrauen in die Produktherkunft gestärkt.
Allerdings müssen die neuen Methoden noch verfeinert und überprüft werden, bis es möglich sein wird, generell ökologische und konventionelle Produkte auf analytischem Wege zu unterscheiden. Hier kann die Variation der Produktproben aufgrund der unterschiedlichen Wachstums- und Standortbedingungen eine Rolle spielen, so Kahl. Dieser Aufgabe stellen sich die Forscher nun in Zusammenarbeit mit Bundesforschungseinrichtungen.
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