Epigenomics AG: Europäisches Patentamt wird Schlüsselpatente erteilen

Patente schützen Biomarker mPITX2 für Anwendungen bei Prostata- und Brustkrebs

15.05.2009 - Deutschland

Die Epigenomics AG berichtete, dass das Unternehmen vom Europäischen Patentamt sogenannte "Regel 71 (3) Mitteilungen" erhalten hat. Mit diesen Mitteilungen kündigte die Behörde an, zwei Patente für Epigenomics' DNA-Methylierungs-Biomarker PITX2 (mPITX2) zu erteilen. Die Patentanmeldung EP1831399 schützt die Anwendung von Epigenomics' Biomarker mPITX2 in der Prostatakrebsprognose. Die zweite Patentanmeldung EP1554407 betrifft die Verwendung von mPITX2 für die Vorhersage des Therapieerfolgs bei Brustkrebspatientinnen, die eine adjuvante antihormonelle Behandlung erhalten. Die Patente sind auch in den USA, Japan, Australien und Kanada angemeldet.

Der Biomarker mPITX2 ist das Herzstück von Epigenomics' prognostischem Test für Prostatakrebs. Dieser zeigt das Risiko eines frühen Rückfalls nach chirurgischer Entfernung des vom Krebs befallenen Organs an. Im Oktober 2008 konnte Epigenomics den Biomarker erfolgreich validieren und hat dabei ein für diese Anwendung entwickeltes Testsystem verwendet. Die Resultate der klinischen Studie zur Validierung von PITX2 stellte Dr. Lionel L. Bañez, von der Duke University in Durham, in einer Plenarsitzung im Rahmen des diesjährigen Jahrestreffen der Amerikanischen Urologischen Vereinigung (American Urological Association) in Chicago vor und erregte damit viel Interesse unter den anwesenden Urologen.

"Die PITX2-Methylierung könnte ein wertvolles Hilfsmittel sein, um potentielle Prostatakrebs-Risikogruppen besser zu definieren und dadurch bei der Auswahl der Patienten zu helfen, für die adjuvante Therapien und/oder frühzeitige drastischere Alternativbehandlungen angezeigt sind.", sagt Dr. Bañez. "Zudem könnte der PITX2-Methylierungsstatus auch als objektives Auswahlkriterium in klinischen Studien genutzt werden und so die Prüfung neuer Therapieansätze erleichtern und verbessern."

Dr. Bañez, der der Abteilung Urologische Chirurgie und zum Duke Prostate Center des Duke University Centers in Durham, North Carolina, USA, angehört, präsentierte die Studienergebnisse im Namen aller klinischen Experten, die an den teilnehmenden Institutionen zu dieser internationalen, multizentrischen Studie beigetragen hatten. Hierzu gehören unter anderem auch das Baylor College of Medicine, Houston, Texas, USA, das Erasmus Medical Center in Rotterdam, Niederlande, das VA Medical Center in Durham, North Carolina, USA und das Universitätsklinikum in Erlangen, Deutschland.

Im Rahmen einer Initiative für die frühzeitige Nutzung (Early Access Program) ist Epigenomics nun dabei, an ausgewählten klinischen Zentren den mPITX2-Test noch in der ersten Jahreshälfte 2009 verfügbar zu machen. Gleichzeitig laufen Verhandlungen mit möglichen Partnern für die breitere Markteinführung des Prostatakrebstests.

Frühere von Epigenomics und seinen Partnern durchgeführte klinische Studien hatten gezeigt, dass der Biomarker mPITX2 zudem dazu eingesetzt werden könnte, die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls bei Patientinnen vorherzusagen, die wegen Brustkrebs behandelt wurden.

Nach Erhalt der amtlichen Mitteilung kommentierte Geert Nygaard, Vorstandsvorsitzender der Epigenomics AG: "Dieses Patent verstärkt den Schutz unseres Geschäfts mit Prostatakrebsdiagnostik ganz erheblich. Wir haben nun erteilte Patente für Biomarker in der Darmkrebsvorsorge wie z.B. mSEPT9, sowie im Bereich Prostatakrebs mit mPITX2, der in Europa geschützt ist und mGSTP1, für den bereits ein Patent in den USA erteilt ist. Diese starke Patentposition bei diagnostischen Inhalten ist ein Kernstück unseres Geschäftsmodells, das es uns erlaubt, attraktive Verträge mit pharmazeutischen und diagnostischen Partnern zu schließen und zudem bestimmte Marktsegmente durch eine direkte Vermarktung zu bedienen."

Dr. Uwe Staub, Senior Vice President Produkt Development bei Epigenomics fügte hinzu: "Der Patentschutz unseres prognostischen Prostatakrebstest erstreckt sich nunmehr nicht nur auf die methylierungsspezifische Probenaufbereitung und Nachweistechnologien, sondern auch das Herzstück unseres Produkts, den mPITX2-Biomarker. Der Biomarker hat sich wiederholt als sehr leistungsfähig bei der Stratifizierung von Patienten bezüglich der Aggressivität ihres Tumors und des Risikos eines Rückfalls erwiesen. Das mPITX2-Patent ist nur eines von mehreren Dutzend unserer Biomarker-Patentanmeldungen der letzten Jahre, die wiederum Hunderte von DNA-Methylierungs-Biomarkern in vielen Krebsindikationen abdecken. Viele von diesen Biomarkern haben ein ähnliches Potenzial wie mSEPT9 und mPITX2."

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